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Stattlich. Schauspieler, (konservativer) Politiker und Großverdiener Arnold Schwarzenegger bringt es immerhin auf 188 Zentimeter Körpergröße.

© imago/China Foto Press

Körpergröße und Politik: Hochgewachsene wählen eher konservativ

Auf den ersten Blick leuchtet es nicht ein, warum Körpergröße und politische Neigung zusammenhängen sollen. Aber amerikanische Politikwissenschaftler haben eine Erklärung.

Je größer ein Mensch ist, desto mehr tendiert er dazu, konservativ zu sein. Er vertritt konservativere Positionen und wählt entsprechende Parteien und Politiker. Das lässt sich genau kalkulieren: Jeder Zentimeter mehr an Körpergröße erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine konservative Partei zu wählen, um 0,2 Prozent. Ausgerechnet haben das Politikwissenschaftler, die ihre Ergebnisse im Fachblatt „British Journal of Political Science“ veröffentlichten.
Für ihre Analyse nutzten Raj Arunachalam von der Uni Michigan und Sara Watson von der Ohio State University Daten einer britischen Langzeiterhebung. Dafür wurden mehr als 12<ET>000 Erwachsene seit 1991 jährlich befragt, etwa zu politischen Positionen und zum Einkommen. Auch die Größe wurde ermittelt.
Der Zusammenhang von Gesinnung und Größe blieb auch bestehen, wenn andere Faktoren wie Hautfarbe, Länge der Ausbildung, Familienstatus und Religion berücksichtigt wurden. „Wenn man zwei Personen mit nahezu identischen Eigenschaften hat, außer dass einer größer als der andere ist, dann wird der Größere im Durchschnitt der politisch Konservativere sein“, sagte die Mitautorin Watson.

Größere werden häufig besser bezahlt

Die Wissenschaftler glauben, den Effekt zumindest zum Teil erklären zu können. So ist bekannt, dass Größere häufig besser bezahlt werden. Und höheres Einkommen wird ebenfalls mit konservativeren Auffassungen und Wahlverhalten in Verbindung gebracht. Denn Wohlhabende haben mehr zu verlieren. Nach dem Motto: Die linke Umverteilung gefährdet mein hart erarbeitetes Einkommen, also wähle ich lieber die Partei, die weniger Steuern und Sozialstaat fordert. Meist ist das die konservative Position.
Die Körpergröße ist also ein indirekter Maßstab für das Einkommen. Je hochgewachsener, umso dicker die Brieftasche. Das konnten die Forscher ebenfalls bestätigen. Jeder zusätzliche Zentimeter an Körpergröße erhöhte das Jahreseinkommen statistisch um rund 200 Euro. Und zehn Prozent mehr Verdienst ließen die Neigung zum Konservatismus um 5,5 Prozent ansteigen.

Warum Hochgewachsene mehr verdienen, ist ungeklärt. Es gibt nur Vermutungen. So könnte es sein, dass stattliche Erscheinungen mehr beeindrucken, dass Größere selbstbewusster sind oder auch geistig agiler. Zumindest im statistischen Durchschnitt.

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