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KOSMISCHE SYMMETRIE: Geburt aus dem Nichts

Als schön empfinden Physiker das, was symmetrisch ist. So begeistert sie die kosmische Hintergrundstrahlung, weil dieses Nachglimmen des Urknalls gleichmäßig über den Himmel verteilt ist.

Als schön empfinden Physiker das, was symmetrisch ist. So begeistert sie die kosmische Hintergrundstrahlung, weil dieses Nachglimmen des Urknalls gleichmäßig über den Himmel verteilt ist. Schön, aber: Wie kommt es zu dieser Harmonie? Ein mögliche Antwort gibt die Inflationstheorie: In einer ganz frühen Phase hingen alle Bereiche des Alls zusammen. Von da aus dehnte sich das Universum kurzzeitig sagenhaft schnell aus. Diese Vorstellung erklärt eine zweite wundersame Symmetrie des Universums: dass der Raum „flach“ ist. Er wurde womöglich durch die anfängliche, überlichtschnelle Expansion geglättet, wie ein Luftballon, der beim Aufblasen die Falten verliert. Das Ungeheuerlichste an der Inflationstheorie ist, dass sie eine Entstehung der Welt aus dem „Nichts“ ermöglichen könnte, wie Günther Hasinger vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching erläutert. Auch das Nichts ist laut Quantentheorie symmetrisch. Im Vakuum entstehen unentwegt Pärchen von Teilchen und ihren Antiteilchen, die sich im nächsten Augenblick wieder vernichten. Was würde passieren, wenn es zu einem kosmischen „Schluckauf“ käme? Die Pärchen würden auseinander gezogen, die Partner voneinander getrennt. Sie könnten sich nicht mehr in Nichts auflösen. Sie wären nun real in der Welt, obschon die Gesamtenergie des Kosmos immer noch Null wäre. Eine echte Geburt aus dem Nichts. tdp

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