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Eine Lehrerin steht vor einer Klasse an der Tafel.

© Fredrik von Erichsen/dpa

Lehrkräfte in Berlin: Den Quereinsteigern unter die Arme greifen

Die Hälfte der Neueinstellungen in Berliner Grundschulen sind Quereinsteiger. Berlin muss jetzt das Beste aus ihrem Engagement machen. Ein Kommentar.

Ein Traum: Lehrerin werden, Wissen an Kinder und Jugendliche weitergeben und ihre Lust aufs Lernen wecken. Ein Albtraum: Plötzlich vor einer Berliner Klasse stehen, mit den Schulbuchtexten in der Hand, aber ohne pädagogische Grundlage.

Mit dem „Traumberuf“ wirbt die Bildungsverwaltung um ausgebildete Lehrkräfte. Aber weil davon nicht genug auf dem Markt sind, stellt das Land zunehmend Quereinsteiger ein. An den Grundschulen steigt die Quote zum neuen Schuljahr auf den Rekordwert von 53 Prozent, für alle Schularten sind es 40 Prozent.

Nicht zu viele Stunden, im Team unterrichten

Bestenfalls haben die Spätberufenen passende Fächer studiert und können im berufsbegleitenden Referendariat pädagogisches Rüstzeug aufsatteln. Viele aber scheitern an dieser Doppelbelastung. Und wenn die Fächer nicht zum Schuldienst passen, unterrichten „Lehrer ohne volle Lehrbefähigung“. Sie müssen sich auf ihre pädagogische Begabung verlassen – oder scheitern.

Bis die Unis den steigenden Bedarf mit frisch ausgebildeten Lehrkräften stillen können, muss Berlin das Beste aus dem Engagement der Quereinsteiger machen: Ihnen nicht zu viele Stunden aufhalsen, alle von Anfang an berufsbegleitend weiterbilden, Teams mit erfahrenen Lehrkräften bilden. Damit der Traum für sie und die Schüler nicht zum Albtraum wird.

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