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LESEN IM ERBGUT: Auf dem Weg zum 1000-Dollar-Genom

Ein einfacher Satz des menschlichen Erbguts besteht aus mehr als drei Milliarden biochemischen Buchstaben. Gespeichert sind sie in den Chromosomen, fadenförmigen, verdrillten Strickleitermolekülen im Zellkern.

Ein einfacher Satz des menschlichen Erbguts besteht aus mehr als drei Milliarden biochemischen Buchstaben. Gespeichert sind sie in den Chromosomen, fadenförmigen, verdrillten Strickleitermolekülen im Zellkern. Vor zehn Jahren wurden die ersten beiden weitgehend kompletten menschlichen Erbgutsequenzen veröffentlicht. Das Humane Genom-Projekt hatte Premiere, vorausgegangen waren zehn Jahre Forschung.

Was damals eine technische Großtat war, wird dank moderner Hochleistungs-Erbgutsequenzierer immer mehr zur Routine. Nach einer Umfrage des Fachblatts „Nature“ bei mehr als 90 Genom-Zentren werden bis zum Ende des Monats mehr als 2700 menschliche Erbgutsätze komplettiert sein, Ende 2011 werden es mehr als 30 000 sein. An der Spitze liegt Asien, gefolgt von den USA und Europa.

Damit rückt das „Genom für jedermann“ immer mehr in greifbare Nähe. „Das 1000-Dollar-Genom kann schon in zwei, drei Jahren Realität sein“, sagt Hans Lehrach vom Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin. Erheblich länger wird es dauern, bis man die Botschaften aus dem Erbgut auch verstehen kann. Bisher kann man das Genom buchstabieren und Wörter entziffern – aber der Sinn bleibt oft dunkel. wez

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