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Wissen: Master ohne Bafög

Probleme mit Online-Kurs an Berliner Hochschule

Studierende der Berliner Beuth Hochschule können durch eine Fehlinformation keine Bafög-Förderung erhalten. Der Anwalt einer Studentin verlangt von der Hochschule Schadensersatz. Es geht um den Online-Master „Management und Beratung“. Den biete die Beuth Hochschule als Teilzeit- und Vollzeitstudiengang an, hat ein Professor für Betriebswirtschaftslehre als Studienberater in einem Schreiben für das Bafög-Amt einer Gruppe von Studierenden bescheinigt, sagt die Studentin, die ihren Namen nicht nennen will. Das Schreiben liegt dem Tagesspiegel vor.

Doch das Amt lehnte die Förderung mit der Begründung ab, ein Vollzeitstudiengang „Management und Beratung“ sei gar nicht bekannt, der Senatsverwaltung für Bildung liege nur eine Studien- und Prüfungsordnung für einen Teilzeitstudiengang vor. Und der ist vom Bafög ausgenommen. „Wir können den Antrag nur dann bewilligen, wenn wir grünes Licht von der Senatsverwaltung bekommen“, sagte der Leiter des Berliner Bafög-Amts Christian Gröger.

Die Beuth Hochschule spricht von einem Missverständnis. Der Professor behauptet auf Nachfrage, dass er lediglich „die Studierbarkeit in drei Semestern“ bestätigt habe. Vizepräsidentin Burghilde Wieneke-Toutaoui erklärt, dass es in der Vergangenheit Bemühungen des Fachbereichs gegeben habe, den Studiengang als Vollzeitform offiziell einzurichten. Ein formelles Verfahren, das zur Anerkennung durch die Senatsverwaltung führen würde, sei aber nicht gelaufen.

Klaus Bobisch, der Anwalt der betroffenen Studentin, fordert von der Hochschule nun pro Halbjahr etwa 3500 Euro Schadensersatz für seine Mandantin. So hoch wäre vermutlich die Bafög-Förderung gewesen. Schadensersatzklagen gegen staatliche Einrichtungen wie Hochschulen seien allerdings schwerer durchzusetzen als gegen Private, die Hürden dafür seien höher, erklärt Bobisch. Bis zur gerichtlichen Klärung studiert die junge Frau nun im Teilzeitmaster – und jobbt nebenher. Eine Doppelbelastung, die sie eigentlich vermeiden wollte. Gina Apitz

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