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Max-Planck-Gesellschaft: Sonnenenergie speichern und gesund altern

Die Max-Planck-Gesellschaft plant ein "Institut zur chemischen Energiewandlung". Damit will sie in den weltweiten Wettbewerb um die Energieforschung für die Zukunft ohne fossile Energieträger einsteigen.

Für die Neugründung solle das Max-Planck-Institut für Bioanorganische Chemie in Mühlheim (Nordrhein-Westfalen) umgewidmet werden, sagte der Chemiker Robert Schlögl, Direktor am Fritz-Haber-Institut der MPG, am Montag in Berlin. Ziel des neuen Forschungsfeldes sei es, mithilfe eines durch Sonnenenergie betriebenen katalytischen Verfahrens Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Die im Wasserstoff gespeicherte Energie lässt sich dann je nach Bedarf in andere Energieformen umwandeln – ein Verfahren, das die Energieversorgung revolutionieren würde.

Das Mühlheimer Institut habe seine Aufgaben weitgehend erfüllt, unter anderem seien sie vom „Unicat“-Cluster der Technischen Universität Berlin übernommen worden, einem großen Forschungsvorhaben, das von der Exzellenzinitiative finanziert wird. Mit dem neuen Energieforschungszentrum wolle die Max-Planck-Gesellschaft dazu beitragen, das Problem der Speicherung erneuerbarer Energien zu lösen, sagte Schlögl. Dabei gehe es um Grundlagenforschung, nicht um Technologieentwicklung. „Es entsteht keine Max-Planck-Batterie und kein Max-Planck-Sonnenkraftwerk.“ Das Institut soll einen Jahresetat von 15 Millionen Euro haben.

Die chemische Energiespeicherung ist eines von 36 Themen der Grundlagenforschung, die die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) in den kommenden Jahren vorantreiben will und jetzt in der Broschüre „Forschungsperspektiven 2010 +“ vorstellt. Zu den globalen Herausforderungen gehört auch die zunehmende Lebenserwartung der Menschen, sagte Linda Partridge vom MPI für die Biologie des Alterns in Köln. Die Kehrseite eines langen Lebens sind Alterskrankheiten wie Demenz, von der 2030 voraussichtlich jeder Fünfte im Alter zwischen 65 und 69 Jahren betroffen sein werde, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit ihrem Team untersucht Partridge, wie die gesunde Lebensspanne durch Mutationen einzelner Gene verlängert werden kann. Als Modellorganismen dienen Fadenwürmer, Fruchtfliegen und Mäuse, die mit dem Menschen viele biochemische Signale teilen.

Die weltweite Finanzkrise hat ein neues Vorhaben am Institut für Gesellschaftsforschung in Köln hervorgebracht. Seit 2007 die Märkte versagten und der Staat durch Rettungspakete und Konjunkturprogramme eingreifen musste, stelle sich wieder die Frage nach der „institutionellen Steuerung der Märkte“, sagte Jens Beckert, Direktor am Kölner Institut. Doch ein Zurück zur nationalstaatlichen Regulierung und Kontrolle könne es wegen der Globalisierung und der hohen Staatsverschuldung nicht geben.

Die Broschüre kann per E-Mail bestellt werden (presse@gv.mpg.de). In Internet ist eine englische Fassung abrufbar unter http://perspektiven.mpg.de

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