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Medizin: "Forschende Ärzte fehlen"

"Deprofessionelle Ausbildung": Der Medizin in Deutschland geht der wissenschaftliche Nachwuchs aus. Davor warnt die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Man sehe „mit Sorge, dass sich immer weniger junge Medizinerinnen und Mediziner für die Wissenschaft entscheiden“, heißt es in eine Stellungnahme der DFG-Senatskommission für Klinische Forschung. Verantwortlich sei „die überwiegend praktische Ausrichtung des Medizinstudiums“. Die wissenschaftliche Ausbildung von Studierenden werde so erschwert, die DFG spricht von einer „Deprofessionalisierung“ und „Entakademisierung“.

Im „seltensten Fall“ würden junge Mediziner während ihrer Doktorarbeit „systematisch wissenschaftlich“ ausgebildet. Immer weniger Studierende würden sich daher für eine experimentelle Arbeit „mit hohem wissenschaftlichen Anspruch und entsprechendem Zeitaufwand“ entscheiden. Zumal in den theoretischen Instituten gebe es bereits einen „deutlichen Rückgang“ von Promovierenden. Hier spiele auch eine Rolle, dass theoretische Mediziner nach dem Tarifvertrag der Länder und damit schlechter als nach dem Tarifvertrag für Ärzte bezahlt werden.

Wissenschaftlich tätige Mediziner bräuchten beides, heißt es: Erfahrung am Krankenbett und eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung. Die medizinischen Fakultäten müssten vor allem die Promotionsphase deutlich verbessern und „systematische und transparente Karrierewege“ für den Forschernachwuchs schaffen. Es sei zudem nötig, junge Mediziner besser wissenschaftlich zu qualifizieren, wenn sie ihren Facharzt machen.

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