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Wissen: Mit Körperwärme gegen Pilze

Säugetiere und Vögel wenden große Mengen von Stoffwechselenergie auf, um eine hohe Körpertemperatur zu halten. Dieser kostspielige Lebensstil lohnt sich auch im Hinblick auf die Infektionsanfälligkeit, demonstriert eine Analyse zweier niederländischer und amerikanischer Forscher.

Säugetiere und Vögel wenden große Mengen von Stoffwechselenergie auf, um eine hohe Körpertemperatur zu halten. Dieser kostspielige Lebensstil lohnt sich auch im Hinblick auf die Infektionsanfälligkeit, demonstriert eine Analyse zweier niederländischer und amerikanischer Forscher. Demnach können viele Pilzstämme schon deshalb nicht als Krankheitserreger bei Säugern auftreten, weil sie deren Körpertemperatur nicht verkraften.

Möglicherweise habe dieser Schutzeffekt eine Rolle bei der Evolution der Warmblütigkeit gespielt, schreibt Arturo Casadevall im Fachblatt „Journal of Infectious Diseases“. Er und sein Kollege Vincent Robert gingen der Frage nach, warum der Mensch und seine warmblütige Verwandtschaft ein schlechtes Angriffsziel für Pilze darstellen. Von rund 1,5 Millionen bekannten Pilzstämmen sind lediglich einige Hundert in der Lage, gesunde oder abwehrgeschwächte Säugetiere zu infizieren. Insekten werden dagegen von rund 50 000 Pilzstämmen befallen, Pflanzen sogar von schätzungsweise 270 000 Stämmen.

Die Forscher verglichen das Wachstum von 4082 Pilzstämmen bei Temperaturen zwischen minus 40 und plus 45 Grad Celsius. Es zeigte sich, dass beinahe alle Stämme mit Temperaturen bis 30 Grad zurechtkommen. Oberhalb dieser Temperatur sinkt der Anteil der wachstumsfähigen Stämme mit jedem zusätzlichen Grad um sechs Prozent, berichtet das Duo. Bereits die Erhöhung der Körpertemperatur bei Fieber könnte daher vielen Eindringlingen den Garaus machen. JKM

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