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Mückenflug: Durch den Nebel navigieren

Stechmücken können bei Regen fliegen, nicht jedoch bei Nebel. Die feinen Wassertröpfchen in der Luft beeinträchtigen die Funktion winziger Schwingkolben, mit denen die Mücken ihre Fluglage kontrollieren.

Das berichteten Ingenieure um Andrew Dickerson vom Georgia Institute of Technology in Atlanta auf der Jahrestagung der American Physical Society. Dieses Phänomen sei umso erstaunlicher, als Regentropfen kein Problem für Mücken sind, sagte Dickerson: „Dabei ist der Aufprall eines Regentropfens für eine Mücke ungefähr so, als würde ein Mensch von einem Kleinwagen gerammt.“ Nebeltröpfchen seien dagegen mit Brotkrumen vergleichbar.

Mithilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera beobachteten die Forscher, dass Mücken bei Nebel zwar langsamer mit den Flügeln schlagen, aber genügend Auftrieb erzeugen. Allerdings hatten sie Probleme, eine aufrechte Position beizubehalten. Ursache waren die Halteren – kleine kolbenförmige Anhängsel, die aus dem hinteren Flügelpaar hervorgegangen sind. Sie schwingen im Flug auf und ab, liefern dem Insekt wie ein Kreiselkompass Informationen über Drehbewegungen des Körpers. Einzelne Wassertröpfchen können diese Schwingkolben abschütteln. Nebeltröpfchen stören sie jedoch so stark, dass die Mücke besseres Wetter abwarten muss.

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