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Land unter. Vor wenigen Tagen überflutete der Hurrikan „Matthew“ die Küste Floridas. Künftig sei häufiger mit solchen Ereignissen zu rechnen, warnen US-Forscher.

© AFP

Nach Hurrikan "Matthew": USA müssen mit mehr Sturmfluten rechnen

Sturmfluten wie nach dem Hurrikan "Sandy" oder "Matthew" dürften häufiger auftreten, zeigt eine US-Studie. Auch die Gefahr großer Waldbrände steigt durch den Klimawandel.

Den USA drohen durch den Klimawandel mehr verheerende Sturmfluten und mehr Waldbrände. Das zeigen zwei aktuelle Studien im Fachmagazin „PNAS“. Überflutungen wie die durch Hurrikan „Sandy“ im Jahr 2012 werden New York künftig deutlich häufiger treffen, sagen Wissenschaftler voraus.

Bis zum Jahr 2100 dürfte die Wahrscheinlichkeit für solche Stürme, je nach Rechenmodell, um das 3- bis 17-Fache im Vergleich zum Jahr 2000 steigen, wie Forscher um Ning Lin von der Universität Princeton schreiben. In ihre Berechnungen hatten sie unter anderem den steigenden Meeresspiegel und die Entwicklung von Sturmintensitäten einbezogen.

Demnach herrschten im Jahr 1800 Umweltbedingungen, durch die sich rein rechnerisch alle 1200 Jahre solche Fluten ereignet hätten. Bis zur Jahrtausendwende hatte sich die statistische Häufigkeit bereits verdreifacht. Im Jahr 2100 könnte sich die Zeitspanne zwischen solchen Fluten auf 130 Jahre verkürzt haben, auch weil der Klimawandel den Meeresspiegel steigen lässt. Je nach Ansatz kamen die Forscher sogar auf einen Wert von 23 Jahren. Die aktuelle Sturmflut infolge des Hurrikans „Matthew“ war in der Studie noch nicht berücksichtigt worden.

Mehr Waldbrände an der Westküste

Der Klimawandel führt auch zu mehr Waldbränden an der US-Westküste, schreibt ein Team um John Abatzoglou von der Universität Idaho ebenfalls in „PNAS“. Zwischen 1984 und 2015 seien wegen des durch Menschen verursachten Klimawandels 42 000 Quadratkilometer Wald zusätzlich abgebrannt. Das entspricht etwa der Fläche von Niedersachsen. Dadurch habe sich die Gesamtfläche, auf der es zwischen 1984 und 2015 in der Region gebrannt hat, fast verdoppelt, berichten die Forscher.

„Es besteht ein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der verbrannten Flächen und der Trockenheit des Brennmaterials, der es uns erlaubt, das Klima als Hauptursache für die jährliche Variabilität von Buschfeuern in den vergangenen drei Jahrzehnten auszumachen“, erläutert Abatzoglou. Die Forscher schätzen, dass der durch Menschen verursachte Klimawandel die Fläche der extrem trockenen Waldgebiete seit 2000 um 75 Prozent vergrößert hat. (dpa)

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