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Natur: Sex macht Fliegen zu schaffen

Eine Besamung hat viel mit einer Infektion gemein. Das gilt zumindest für Taufliegen, meinen schwedische Forscher.

Demnach wird bei den Weibchen nach der Kopulation das Abwehrsystem aktiviert. „Mit anderen Worten: die Männchen machen die Weibchen krank“, formuliert Ted Morrow von der Universität Uppsala. Der daraus resultierende Ressourcenaufwand sei beträchtlich: „Studien haben gezeigt, dass die Tiere ohne diese Paarungskosten gut 20 Prozent mehr Nachwuchs produzieren könnten.“ Woraus sich die hohen Kosten ergeben, war bislang unklar. Morrow und sein Kollege Paolo Innocent analysierten nun die Genaktivität weiblicher Taufliegen (Drosophila melanogaster). Wie die Forscher im „Journal of Evolutionary Biology“ berichten, stieg mit jeder Begattung vor allem die Aktivität von Genen des Immunsystems. Das lässt vermuten, dass das Immunsystem der Weibchen nicht allein auf die Bekämpfung von Krankheitserregern ausgerichtet ist. Offenbar sei es auch durch die starke Konkurrenz zwischen den Fliegenmännchen geprägt. Um ihren Befruchtungserfolg zu steigern, setzten diese nämlich Mechanismen ein, die letztlich schädlich für die Weibchen seien. Das reiche von massiver Belästigung während der Balz bis hin zu giftigen Proteinen in der Samenflüssigkeit. JKM

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