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Neue Methode: Schmerzlose Impfung mit Nadelpflaster

Schmerzlos soll sie sein, effektiv und von jedem Laien auszuführen – eine neue Impfmethode, über die jetzt Forscher im Fachjournal "Nature Medicine" berichten.

Sie stellten ein speziell präpariertes Hautpflaster her, mit dem sie bei Mäusen sogar eine stärkere Immunantwort auslösten als mit der üblichen Spritze in den Muskel. Das Pflaster enthält mikroskopisch kleine Nadeln, die mit Impfstoff gefüllt in die Haut eindringen und sich nach wenigen Minuten auflösen. Auf diese Weise ließen sich schnell große Impfaktionen starten, ohne dass medizinisches Personal benötigt würde, schreiben die Wissenschaftler.

Um die winzigen Impfnadeln herzustellen, mischten die Forscher einen gefriergetrockneten Grippeimpfstoff mit Vinylpyrrolidon, brachten die Substanz in 0,65 Millimeter lange Nadelformen und lösten durch Bestrahlung die Polymerisation aus. Anschließend brachten sie die Nadeln auf ein Pflaster. Wird dieses auf die Haut aufgedrückt, dringen die Nadeln schmerzlos ein, setzen den Impfstoff frei und aktivieren Immunzellen der Haut.

Da der Impfstoff als Trockensubstanz vorliegt, gäbe es keine Probleme, wenn die Pflaster ungekühlt gelagert und transportiert werden. „Wir stellen uns vor, dass man das Pflaster per Post erhält oder in der Apotheke kauft und sich selbst zu Hause aufklebt“, sagt Hauptautor Sean Sullivan. Die Impfung per Pflaster helfe Menschen, die Angst vor dem Spritzen haben und könnte für verschiedene Arten von Impfungen geeignet sein. Zuvor müssen aber klinische Studien zeigen, ob die Ergebnisse der Tierversuche auf den Menschen übertragbar sind. wsa

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