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Johann-Dietrich Wörner (60) wird im Sommer 2015 neuer Esa-Generaldirektor. Bisher leitet er das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

© dpa

Neuer Chef der Esa: Johann-Dietrich Wörner soll die europäische Raumfahrt führen

Nun ist es offiziell: Der Esa-Rat wählte den bisherigen Chef des DLR zum neuen Esa-Generaldirektor. Ihn erwarten konfliktträchtige Zeiten.

Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), wird ab Juli 2015 die Europäische Raumfahrtagentur Esa führen. Am Donnerstag wählte ihn der Esa-Rat zum neuen Generaldirektor – eine Entscheidung, die seit Wochen abzusehen war. Der bisherige Amtsinhaber, der Franzose Jean-Jacques Dordain, scheidet im Sommer aus Altersgründen aus.

Esa: 20 Länder mit unterschiedlichen Interessen

Wörner, der in Berlin und Darmstadt Bauingenieurwesen studiert hat, ist ein ausgewiesener Wissenschaftsmanager. 1995 wurde er zum Präsidenten der TU Darmstadt gewählt, seit 2007 ist er Chef des DLR. Er gilt als „Macher“, der das Forschungszentrum in dieser Zeit wesentlich vorangebracht hat. In seiner Amtszeit hat sich die Zahl der Mitarbeiter wesentlich erhöht auf zuletzt rund 8000. Neben Luft- und Raumfahrt bearbeiten sie auch die Themen Energie, Verkehr und Sicherheitsforschung.
Bei der Esa erwarten den 60-Jährigen konfliktträchtige Zeiten. Die Interessen der 20 Mitgliedsstaaten sind recht unterschiedlich. Hauptstreitpunkte sind die Zukunft der Trägerrakete Ariane, die Nutzung der Raumstation ISS und die Position gegenüber der Europäischen Union, die ebenfalls in der Raumfahrt mitmischt. Zwar wurden bei der Esa-Ministerratskonferenz Anfang Dezember in diesen Punkten einige Kompromisse erzielt, doch diese sind befristet. Erfahrungsgemäß dürften die Diskussionen bald wieder aufleben, gerade in Zeiten angespannter Haushalte in den jeweiligen Ländern.

Wörner will Standbein in Darmstadt behalten

In seinem Blog kündigte Wörner an, seinen Lebensmittelpunkt nach Paris verlegen „zu müssen“. Er wolle aber weiterhin – „insbesondere auch wegen der verschiedenen Aktivitäten meiner Frau“ – ein Standbein in Darmstadt behalten. Zudem wolle er das mit einem Partner geleitete Bauingenieurbüro weiter betreiben.

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