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Silvana Koch-Mehrin. Die Uni Heidelberg wies ihr Plagiate nach.

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Plagiatsaffäre Koch-Mehrin: Gericht bestätigt den Entzug des Doktortitels

Die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin musste im Kampf um ihren Doktortitel eine weitere Niederlage hinnehmen: Am Donnerstag wies das Verwaltungsgericht Karlsruhe ihre Klage gegen den Entzug des Titels durch die Uni Heidelberg ab.

Das Verwaltungsgericht in Karlsruhe hat am Mittwoch eine Klage der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin gegen den Entzug ihres Doktortitels abgewiesen. Eine ausführliche Begründung will das Gericht in den kommenden Wochen vorlegen. Koch-Mehrin kann beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim Berufung einlegen.

Die Universität Heidelberg hatte der EU-Parlamentarierin im Juni 2011 den Titel aberkannt. Bei der Überprüfung ihrer Doktorarbeit über die „Lateinische Münzunion 1865-1927“ hatte der Kommissionsausschuss auf 80 Seiten 125 Plagiate gefunden. Die 42 Jahre alte Politikerin gestand damals „Mängel an Quellennachweisen“ ein, verwies aber darauf, dass diese der Universität bereits bei der Abgabe ihrer Arbeit vor 13 Jahren bekannt gewesen seien.

Für Koch-Mehrins Anwalt Christian Birnbaum hätte es die Universität bei einer Rüge belassen können. Dies sei vertretbar, denn seine Mandantin habe „ein paar Sachen herausgefunden, die vor ihr keiner rausgefunden hat“. Als weitere Lösung schlug er vor, Koch-Mehrin könne die Arbeit nachbessern. Mit diesem Vorschlag hatte er in der zweiten Verhandlung am vergangenen Montag den Zorn des Geschichtsprofessors Manfred Berg auf sich gezogen, der vor zwei Jahren als Dekan für das Verfahren zuständig war. Bei der Menge an Plagiaten müsse die Arbeit praktisch neu geschrieben werden, sagte Berg. Es sei der Fakultät aber „nicht zuzumuten, Frau Koch-Mehrin nochmals als Doktorandin anzunehmen“.

Mehr Erfolg versprach sich Birnbaum davon, Verfahrensfehler geltend zu machen. Er bemängelte unter anderem, dass die Mitglieder des Kommissionsausschusses nicht einzeln, sondern im Block gewählt worden seien. Die Vorsitzende Richterin machte jedoch mehrfach deutlich, dass sie wenig Chancen sehe, den Plagiatsvorwurf mit der Kritik an dem Gremium zu entkräften. (dpa)

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