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Porträt des Virus. Die Analyse zeigt nahezu atomkleine Strukturen des Zika-Virus.

© Abb.: Science/Kuhn/Rossmann

Porträt des Erregers: Forscher erstellen Nahaufnahme des Zika-Virus

Fast bis auf Atome genau ist diese Analyse der Virushülle. Sie könnte helfen, einen Impfstoff zu finden.

US-Forscher haben feinste Strukturen auf der Hülle von Zika-Viren analysiert. Sie könnten einen Hinweis darauf geben, warum die Viren über die Infektion von Schwangeren auch in Föten eindringen. Die Erreger stehen im Verdacht, bei Ungeborenen die Schädelfehlbildung Mikrozephalie auszulösen.

Wie das Team um Devika Sirohi von der Purdue-Universität im Fachmagazin „Science“ berichtet, ähnelt das Zika-Virus in seiner Struktur weitgehend dem Dengue-Erreger, hat jedoch entscheidende Unterschiede. Im Blickfeld der Forscher steht vor allem ein spezifisches, zuckerhaltiges Protein (Glykoprotein) auf der Oberfläche, das eine leichte Strukturänderung aufwies. „Die meisten Viren gelangen wegen der Blut-Hirn-Schranke und den sperrenden Mutterkuchen nicht ins Nervensystem oder in den sich entwickelnden Fötus“, erläutert Sirohi. Es scheine dem Zika-Virus aber zu gelingen, den Mutterkuchen (Plazenta) zu durchbrechen, auch wenn noch nicht bekannt sei, wie die Infektion verlaufe. Die auffälligen Regionen könnten aber daran beteiligt sein, meint Sirohi.

„Die Bestimmung der Struktur bedeutet einen Fortschritt für das Verständnis von Zika“, sagt Koautor Richard Kuhn. Seiner Auffassung nach könnten die Erkenntnisse auch helfen, mögliche Impfstoffe gegen das Virus und bessere Diagnoseverfahren zu finden. (dpa)

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