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Präsidentenwahl: TU-Personal rügt Chef des Kuratoriums

Nachdem der Kuratoriumsvorsitzende der TU Berlin, Manfred Gentz, den Ausgang der Präsidentenwahl an seiner Uni kritisiert hat, wird er nun vom Personalrat angegriffen.

Der Personalrat sei „betroffen“ über Gentz’ Äußerung, er bedauere die Wahl des Chemikers Jörg Steinbach zum Präsidenten. Das steht in einem Brief des Personalrats an Gentz, der dem Tagesspiegel vorliegt. „Wir können nicht nachvollziehen, wie Sie in Ihrer Funktion eine solche persönliche Meinung kundtun können, ohne abzuwägen, welchen Schaden die TU als Ganzes dadurch nehmen könnte“, heißt es dort. Gentz diskreditiere nicht nur den zukünftigen Präsidenten. Der Vorgang stelle auch „eine Missachtung“ der Mitglieder des Erweiterten Akademischen Senats dar, die Steinbach „nach demokratischen Prinzipien“ gewählt hätten. Der Personalrat erwarte vom Kuratoriumsvorsitzenden „die Einhaltung der Neutralität“.

Gentz hatte im Tagesspiegel gesagt, es sei „bedauerlich“, dass nicht der Mathematiker Martin Grötschel gewählt worden sei. Diesen halte er nach wie vor für den besseren Kandidaten, um die TU voranzubringen. Das Kuratorium, der Aufsichtsrat der Uni, hatte die Wahl Grötschels empfohlen, wenn auch mit Gegenstimmen. Auch Professoren – die mehrheitlich Grötschel unterstützten – waren nach der Wahl enttäuscht.

Von Missstimmung war allerdings nichts zu spüren, als am Mittwoch der Akademische Senat erstmals nach der Wahl am 6. Januar zusammenkam. Die Gremiumsmitglieder folgten gut gelaunt der Sitzung. Einige Professoren aus dem Grötschel-Lager scherzten demonstrativ mit Steinbach. Der Ausgang der Wahl wurde nicht thematisiert. (tiw)

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