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Qualitätsmanagement: Gesunde Transparenz bei Kliniken

Wie kann man messen, was gute Medizin ist?

Patienten werden zu Kunden, Ärzte zu Dienstleistern, die Behandlung zum Produkt, Klinik und Praxen zu Qualitätszentren – sieht so die Zukunft aus? Immer mehr Gesundheitsbereiche können qualitativ überwacht werden, die Ergebnisse von Umfragen und Erhebungen werden für potenzielle Patienten zugänglich. Ob den Daten zu trauen ist und welche Verbesserungen nötig sind, darüber wurde beim Nationalen Qualitätskongress Gesundheit in Berlin diskutiert.

Während das Qualitätsmanagement bei niedergelassenen Ärzten noch großflächig etabliert werden muss, sind alle Kliniken bereits seit 2005 dazu verpflichtet, alle zwei Jahre einen Qualitätsbericht zu veröffentlichen und bei den Krankenkassen abzugeben. Einige Qualitätsindikatoren werden in den Kliniken mit Routinedaten erhoben. Allerdings, so warnten die Experten, seien die Indikatoren bei Routinedaten oft nicht genau genug. Zwar sei den Patienten das medizinische Ergebnis am wichtigsten, doch für das Wohlgefühl zählten auch schmackhaftes Essen und freundliches Pflegepersonal.

„Man muss nicht alles messen, sondern vor allem das, worauf es ankommt“, sagte Thomas Mansky, Qualitätsmanager der Helios-Kliniken Berlin. Ein Ziel sei es, Langzeitinformationen in ihre Bewertungen aufzunehmen. So könnten Patienten erfahren, wie lang nach der Operation eine Prothese funktioniert.

Auch niedergelassene Ärzte machen sich Gedanken über ihre „Dienstleistungen“, arbeiten am Qualitätsmanagement ihrer Praxen. Vorreiter ist die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die das Projekt „Ambulante Qualitätsindikatoren und Kennzahlen“ entwickelt hat. Damit sich künftig Arztpraxen dem Vergleich mit der Konkurrenz stellen. Katja Reimann

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