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Quote für Hochschulleitungen: Frauen an die Unispitze

NRW wünscht Quote für Hochschulleitungen

Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) wünscht sich von den Hochschulen des Landes eine Frauenquote bei der Besetzung von Leitungspositionen. Die Hochschulen sollten einer Verpflichtung der Regierung „nicht nachstehen“ , dass künftig 40 Prozent Frauen in Führungspositionen und Gremien vertreten sein sollen, teilte die Ministerin jetzt mit. Über das Thema solle auch bei einer Neufassung des Hochschulgesetzes im Laufe dieses Jahres diskutiert werden, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Allerdings sei noch nicht klar, ob eine Quote wirklich im Gesetz festgeschrieben wird. Die Ministerin setze darauf, dass „bereits die Diskussion eine Änderung in den Köpfen bewirke“. „Bürokratische Vorgaben“ würden insgesamt weniger bewirken.

In NRW beträgt der Frauenanteil in den Rektoraten 19 Prozent, wie vor kurzem ein Bericht des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung des Landes zeigte. In den Leitungsgremien der Fakultäten und Fachbereiche sitzen nur elf Prozent Frauen. Auch deutschlandweit sind Frauen in Hochschulleitungen – wie insgesamt unter der Professorenschaft – wenig vertreten. Das ergab eine Studie, die das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) Mitte des vergangenen Jahres veröffentlichte. Mehr als die Hälfte der befragten Hochschulen und mehr als zwei Drittel der Forschungsinstitute gaben an, der Frauenanteil im Rektorat oder Präsidium liege lediglich bei null bis 24 Prozent. Nur jedes zehnte Dekanat wird von einer Frau geführt.

Die Frauenanteil unter der Professorenschaft liegt bundesweit derzeit bei 18 Prozent. In NRW ist der Anteil mit 16,6 Prozent nochmals geringer. In den vergangenen zehn Jahren stieg der Professorinnen-Anteil in NRW um sieben Prozent, was Schulze für viel zu langsam hält. Wenn es bei dem gegenwärtigen Tempo bleibe, werde es noch ein weiteres halbes Jahrhundert dauern, bis es zu einem ausgewogenen Verhältnis komme, kritisierte die Ministerin unlängst. tiw

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