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Alexander Gerst.

© dpa

Raumfahrt: Alexander Gerst soll der elfte Deutsche im All werden

Der Deutsche Alexander Gerst ist einer von sechs neuen Astronauten der Europäischen Weltraumagentur. Die Behörde stellte im Europäischen Astronautenzentrum in Köln die Raumfahrer vor, die ihre Grundausbildung gerade abgeschlossen haben.

Mit Alexander Gerst steht ein weitere Deutscher vor einem Flug in den Weltraum. Der 34-jährige Geophysiker schloss jetzt seine Astronauten-Grundausbildung bei der Europäischen Weltraumagentur Esa zusammen mit fünf weiteren Europäern ab. Die neuen Esa-Raumfahrer wurden am Montag im Europäischen Astronautenzentrum EAC in Köln vorgestellt.

Gerst geht davon aus, frühestens 2014 zur Internationalen Raumstation ISS zu fliegen. Er wäre dann der elfte Deutsche im All und der dritte Deutsche auf der ISS. Vor ihm hatten Thomas Reiter 2006 und Hans Schlegel 2008 auf der Station gearbeitet. Die ISS ist derzeit permanent mit sechs Astronauten aus verschiedenen Ländern besetzt.

Mit den sechs neuen Raumfahrern verfügt die ESA jetzt nach eigenen Angaben über 13 aktive Astronauten, darunter mit Schlegel und Gerst zwei Deutsche. Die weiteren neuen Astronauten sind Samantha Cristofforetti (33) und Luca Parmitano (34, beide Italien) sowie Timothy Peake (38, Großbritannien), Thomas Pesquet (32, Frankreich) und Andreas Mogensen (34, Dänemark).

Bis die neuen Astronauten erstmals ins All dürfen, werden allerdings noch mindestens zwei Jahre vergehen. An das jetzt absolvierte Basistraining schließt sich nun eine weitere Ausbildung an, wie Gerst erläuterte. Für den aus Künzelsau (Baden-Württemberg) stammenden Wissenschaftler geht mit dem absehbaren Flug ins All ein Traum in Erfüllung. "Ich habe mich schon als Kind für Raumfahrt interessiert und meine Eltern mit Fragen gelöchert."

Flug zu Mond und Mars "wichtige Projekte"

In der bemannten Raumfahrt setzt sich nach Worten von Gerst die Entdeckerlust des Menschen im Weltraum fort. Das mache für ihn einen wichtigen Teil der Faszination seines Berufs aus. Dazu gehöre auch, dass die Menschheit durch die Raumfahrt "nur gewinnen" könne - sei es durch die Entwicklung neuer Produkte oder durch die im All gewonnenen medizinischen Erkenntnisse.

Entsprechend hört der Ausblick des Raumfahrers nicht bei der ISS auf. Eine Rückkehr auf den Mond und ein Flug zum Mars seien ebenfalls "wichtige Projekte", die die Menschheit zusammen auf den Weg bringen müsse, sagte Gerst. Die Esa und die ISS hätten gezeigt, das Menschen international "sehr stark" zusammenarbeiten könnten.

"Die jungen Männer und Frauen repräsentieren Europas Ambitionen und große Erfahrung in der bemannten Weltraumfahrt und der Erforschung des Weltalls", begrüßte die Esa-Direktorin für bemannte Raumfahrt, Simonetta Di Pippo, die neuen Astronauten. Die Esa müsse nun ihre weitere Beteiligung an internationalen Weltraumprogrammen sicherstellen, damit die neuen Astronauten auch hinreichende Einsatzmöglichkeiten bekämen. Esa-Direktor Jean-Jacques Dordain sprach von "Botschaftern der Menschlichkeit im All".

Im Kölner EAC werden alle Astronauten, auch die der nichteuropäischen Partner, für ihre Aufgaben und Arbeiten mit und an den Europäischen Elementen des ISS-Programms trainiert. Dafür stehen ein mit der ISS-Ausrüstung identischer Satz an Trainingsgeräten und Simulatoren zur Verfügung. (dapd)

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