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Raumfahrt: Hintze sieht Chancen für deutsche Mondsonde

Nach der Entscheidung des Bundeskabinetts, für eine deutsche Mondsonde kein Geld zur Verfügung zu stellen, will Wirtschaftsstaatssekretär Peter Hintze bei der europäischen Raumfahrtagentur für das Projekt werben.

Die Pläne für eine unbemannte Mondsonde sind offenbar gescheitert. Im Haushaltsentwurf des Bundeskabinetts sind die dafür nötigen 350 Millionen Euro nicht vorgesehen. Der Regierungskoordinator für Raumfahrt und Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Peter Hintze (CDU), glaubt dennoch an das Mondprojekt. "Ich finde es nach wie vor hochinteressant und suche nach einem Weg, es doch noch zu verwirklichen. Vielleicht ist das im Rahmen des Budgets der europäischen Raumfahrtagentur möglich", sagte er dem Tagesspiegel. Der Mond sei als Archiv unseres Sonnensystems von höchstem Interesse für die Forschung. "Und wir Deutschen haben die weltweit führende Technologie zu seiner Erkundung."

Auch für Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das die Entwicklung der Mondsonde bislang vorantrieb, ist die Mission noch nicht vom Tisch. Der Haushalt sei ein vorläufiger und noch nicht vom Bundestag beschlossen worden, sagte er dem Tagesspiegel.

Wörner glaubt weiterhin, dass die Mission starten wird: "Die Chancen, dass eine deutsche Mondsonde abhebt, liegen bei 90 Prozent." Der ursprünglich geplante Starttermin von 2012 sei zwar nicht mehr zu halten, aber die Verzögerung werde kaum mehr als ein Jahr betragen. Derzeit werde diskutiert, einzelne Instrumente, die eigentlich in Deutschland entwickelt und gefertigt werden sollten, von anderen Raumfahrtagenturen installieren zu lassen. Die Italiener und Amerikaner hätten bereits Interesse bekundet, sagt Wörner. "Auch wenn es eine internationale Beteiligung geben wird - es soll eine deutsche Mission sein." Die Forscher des DLR würden vorerst weiter an dem Projekt arbeiten. (Tsp)

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