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Sammlungen im Abstellraum: Mehr Geld für Uni-Archive gefordert

Der Wissenschaftsrat appelliert an Bund und Länder, mehr Geld in universitäre Sammlungen, Bibliotheken und Archive zu investieren. Der Föderalismus begünstige bisher die Ansiedlung solcher Forschungsinfrastrukturen im außeruniversitären Bereich.

Es müsse ein Weg gefunden werden, eine gemeinsame Finanzierung durch Bund und Länder auch an Hochschulen zu ermöglichen, sagte der scheidende Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Peter Strohschneider, jetzt in Berlin. Dem Bund empfiehlt der Wissenschaftsrat „ein längerfristiges nationales Förderprogramm für Forschungsinfrastrukturen in den Geistes- und Sozialwissenschaften“. Wissenschaftliche Sammlungen an Unis sollten besser für die Forschung genutzt werden, sagte Strohschneider. „Viele Sammlungen lagern unbekannt und ungenutzt in Abstellräumen.“

Bei seiner Sitzung Ende Januar in Berlin hat der Wissenschaftsrat auch über die Akkreditierung von vier Hochschulen entschieden. Nicht anerkannt wurde die anthroposophische Freie Hochschule Mannheim (in Gründung), an der Waldorfpädagogen ausgebildet werden sollen. Der Wissenschaftsrat habe die Gefahr gesehen, dass an der Hochschule eine „außerwissenschaftliche Erziehungslehre“ vertreten werde, hieß es. Akkreditiert wurden dagegen unter anderem die Leibniz-Fachhochschule in Hannover.

Der Wissenschaftsrat beurteilte auch die Hamburger Unimedizin. Zwar gebe es ein „breites Leistungspotenzial“ in der Forschung, hieß es. Allerdings könnte das Potenzial mit einer „deutlicher fokussierten Strategie“ besser genutzt werden, kritisierte das Gremium. Positiv bewertet wird der geplante Modellstudiengang, der „viele Verbesserungen gegenüber dem nicht mehr zeitgemäßen Regelstudiengang“ verspreche. Die Krankenversorgung habe sich beachtlich entwickelt.

Der neue Vorsitzende des Wissenschaftsrats Wolfgang Marquardt, Verfahrenstechniker der RWTH Aachen, will die „Qualität der Ausbildung vom Kindergarten bis zum wissenschaftlichen Nachwuchs“ zu einem Thema seiner Amtszeit machen. Befassen sollte sich das Gremium etwa mit der Lehrerbildung.

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