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Wissen: Savoir vivre an der Grundschule Studiengang der FU macht es möglich

„Französisch ist die ideale Brücke zu anderen romanischen Sprachen“, findet Daniela Caspari, Professorin für Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen. „Es ist erwiesen, dass sich bei Kindern, die früh eine vom Deutschen deutlich verschiedene Sprache lernen, spezielle Fähigkeiten ausbilden, die das Lernen weiterer Fremdsprachen später erleichtern.

„Französisch ist die ideale Brücke zu anderen romanischen Sprachen“, findet Daniela Caspari, Professorin für Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen. „Es ist erwiesen, dass sich bei Kindern, die früh eine vom Deutschen deutlich verschiedene Sprache lernen, spezielle Fähigkeiten ausbilden, die das Lernen weiterer Fremdsprachen später erleichtern.“ Mit der Pubertät nehme zudem die Fähigkeit ab, eine Sprache ohne Akzent zu lernen. Und in der siebten Klasse haben die Schüler oft nicht mehr die nötige Unbefangenheit, die Sprachmelodie und Strukturen einfach nachzuahmen. Deshalb plädiert Caspari für Französosch-Unterricht ab Klasse 3.

Bis Ende der neunziger Jahre boten berlinweit rund neunzig Schulen Französisch als erste Fremdsprache ab Klasse 5 an. Immerhin wird Französisch von mehr als 169 Millionen Menschen gesprochen, 71 Millionen davon in Europa. Die Vorverlegung des Fremdsprachenunterrichts auf Klasse 3 bietet an den derzeit etwa 60 Schwerpunktschulen nun die Chance, zwischen Englisch und Französisch zu wählen. „Sicher würden sich noch mehr Eltern für Französisch entscheiden, wenn es vielfältigere weiterführende Schulangebote gäbe und die zweite Fremdsprache Englisch früher einsetzen würde“, sagt Daniela Caspari.

Seit Abschaffung der Pädagogischen Hochschulen gab es in Berlin zwar Französisch in der Grundschule, aber keine entsprechende Ausbildung mehr. Abhilfe bietet der neu entwickelte Bachelor- und Masterstudiengang. „Seit dem Wintersemester ist es erstmals seit dreißig Jahren wieder möglich, Französisch für die Grundschule zu studieren“, freut sich Daniela Caspari über den neuen Studiengang Grundschulpädagogik mit Wahlfach Französisch, für den sich im ersten Semester schon sieben Studierende eingeschrieben haben.

Doch ein Studiengang allein war der passionierten Didaktikerin zu wenig. Gemeinsam mit dem Institut Français konzipierten sie und Gabriele Bergfeld-Boos, Französischreferentin des Landesinstituts für Schule und Medien (LISUM), einen berufsbegleitenden Studiengang für Lehrer. Seit dem vergangenen Wintersemester büffeln 17 Grundschullehrer neben der Schule an der FU Französisch. Der Studiengang dauert insgesamt drei Jahre, in denen großer Wert auf Fachwissenschaft, Sprachpraxis und Berufsbezug gelegt wird.

Zum erfolgreichen Abschluss des ersten Semesters lud das Institut Français alle Studierenden, Dozenten und Kooperationspartner zu einem großen Empfang ein. Bei dieser Gelegenheit wurde die bislang einzigartige Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen – Freie Universität, Institut Français, Französische Botschaft, Deutsch-Französisches Jugendwerk, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport und LISUM– dargestellt und bekräftigt.

Weiteres im Internet:

www.fu-berlin.de/romandid

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