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Schavans Förderprogramm: Spärliche Stipendien

11 000 Studierende erhalten in diesem Jahr ein Deutschland-Stipendium. Das sind zwar doppelt so viele wie im vergangenen Jahr, dennoch bleibt das Stipendienprogramm weiter hinter den Erwartungen der schwarz-gelben Koalition zurück.

Denn von 388 Hochschulen beteiligen sich nur 263 an dem Programm. Nur 104 können die für dieses Jahr vorgegebene Förderquote von einem Prozent der Studierenden ausschöpfen.

Die Zahlen veröffentlichte jetzt das Bundesbildungsministerium. Nach Ministeriumsschätzungen werden mehr als die Hälfte der vorgesehenen Mittel verfallen. Statt 36,6 Millionen Euro kann das Ministerium nur etwa 17 Millionen Euro nutzen – also noch einmal weniger, als eine aktualisierte Haushaltsaufstellung im Oktober ergeben hatte. Für Bildungsstaatssekretär Helge Braun haben sich die Stipendien dennoch „an den Hochschulen etabliert“, heißt es in einer Mitteilung.

Das Programm ist ein Prestigeprojekt von Bildungsministerin Annette Schavan. Ursprünglich sollten acht Prozent der Studierenden gefördert werden. Dieses Ziel wurde später radikal nach unten korrigiert. Doch auch vom Ein-Prozent-Ziel für 2012 ist man weit entfernt: Die 11 000 Studierenden machen nur rund 0,5 Prozent der Studierendenschaft aus.

Die Stipendien werden nach Leistung vergeben, 300 Euro erhalten Studierende pro Monat. Eigentlich soll der Staat nur die Hälfte tragen. Die andere Hälfte müssen Hochschulen von Firmen und privaten Spendern einwerben. Dabei können Spender die Stipendien von der Steuer absetzen, zahlen also tatsächlich nur ein Drittel der Kosten. Dennoch finden sich nicht genügend Stifter. In Berlin kann keine der Unis und großen FHs das Kontingent ausschöpfen. Aus der HU etwa heißt es, alle Hochschulen müssten um die wenigen gleichen Firmen werben, die für Stipendien überhaupt infrage kommen. Auch sei der Verwaltungsaufwand hoch.

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