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Schneller rechnen: Europas Supercomputer

Einer der schnellsten Rechner der Welt wird heute in Garching eingeweiht. Der Bedarf der Wissenschaft nach Höchstleistungsrechnern ist nicht zu sättigen

Er ist so groß wie ein halbes Fußballfeld und soll die großen Rätsel der Wissenschaft lösen helfen: Am heutigen Freitag wird in Garching der viertschnellste Superrechner der Welt feierlich eingeweiht. In Europa ist der Computer namens SuperMUC mit seinen 155 000 Prozessoren derzeit sogar die Nummer eins. Diesen Status wird der Neuling am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) vermutlich nicht lange behalten. Denn wegen der Unmengen an Daten, die in Astronomie, Atomphysik, Medizin- oder Klimaforschung heutzutage verarbeitet werden müssen, entstehen weltweit immer leistungsfähigere Riesenrechner.

Die Fläche des Rechenzentrums musste verdoppelt werden, damit der Computer namens SuperMUC überhaupt Platz fand. Etwa 83 Millionen Euro haben der Bund und das Land Bayern in den neuen Superrechner investiert. Inzwischen sind die ersten Tests des Herstellers IBM beendet, und die durch gelbe Kabeltrassen verbundenen Prozessoren in den fast zwei Meter hohen Schränken warten auf Forschungsarbeit.

Der Andrang der Wissenschaftler sei riesig, sagt LRZ-Mitarbeiter Ludger Palm: „Der Bedarf an Höchstleistungsrechnern ist auf absehbare Zeit gar nicht zu sättigen.“ Schwindelerregende drei Billiarden Rechenoperationen – drei „Petaflops“ – schafft der Supercomputer in der Sekunde. Das entspricht der Leistung von mehr als 110 000 normalen Personalcomputern. Oder anders gesagt: Drei Milliarden Menschen müssten mit einem Taschenrechner eine Million Rechenoperationen pro Sekunde ausführen. In der erst kürzlich wieder veröffentlichten Liste der 500 stärksten Supercomputer der Welt rangiert der Garchinger Rechner damit auf Platz vier hinter Konkurrenten aus Japan und den USA. Gebraucht werden die Rechenleistungen etwa bei Simulationen des Klimageschehens. AFP

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