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Schulboykott: Bremer Schulverweigerer schafft Schule mit Note 1,4

Einer der beiden Söhne der Bremer Schulverweigerer-Familie Neubronner hat jetzt in Baden-Württemberg einen externen Hauptschulabschluss erlangt. Der 15-Jährige habe die Prüfungen mit der Endnote 1,4 bestanden.

Er sei bei der Zeugnisvergabe ausdrücklich als „vorbildlich“ gelobt worden, teilte seine Mutter Dagmar Neubronner mit. Im nächsten Jahr wolle er den Realschulabschluss machen.

Die beiden Neubronner-Söhne hatten in der Grundschule über Albträume, Bauch- und Kopfschmerzen geklagt. Deshalb begannen die freiberuflichen Eltern 2005 damit, sie zu Hause zu unterrichten. Als die Bremer Schulbehörde Zwangsgelder verhängte und die Eltern zudem den Entzug des Sorgerechts befürchteten, flüchtete der Vater mit den Kindern 2008 nach Frankreich, wo keine Schulbesuchspflicht besteht. Inzwischen lebt er wieder in Bremen, während die Mutter samt Söhnen den Hauptwohnsitz nach Frankreich verlegt hat.

Von dort aus, so berichtete jetzt die 53-Jährige, habe sich der Ältere seit April auf die externe Prüfung in Baden-Württemberg vorbereitet – mit Internetseiten, Originalprüfungsaufgaben früherer Jahre und mit Hilfe „wohlmeinender Lehrkräfte“.

Wie berichtet, hat nach drei deutschen Gerichten inzwischen auch die EU-Kommission die deutsche Pflicht zum Schulbesuch als rechtmäßig eingestuft. Die Gestaltung des Bildungssystems falle in die Zuständigkeit der einzelnen EU-Staaten, beschied Brüssel eine Eingabe der Familie Neubronner.

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