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Engmaulfrosch Camilo wird nur zwei Zentimeter groß

© WWF

Seltener Frosch in Kolumbien entdeckt: Gestatten: Camilo IV, Engmaulfrosch

Ein Sechsjähriger entdeckt im Pool der Eltern ein sonderbares Tierchen, das sich als bislang unbekannter Minifrosch entpuppt. Zufällig anwesende Fachleute nahmen sich der Amphibie an - was für Frosch wie Forscher eine glückliche Fügung war.

Ein sechsjähriger Junge hat im Nordosten Kolumbiens im Swimmingpool seiner Eltern eine neue Froschart entdeckt. Dass die Entdeckung eine solche wurde, verdankt er der Anwesenheit von WWF-Fachleute auf der elterlichen Farm. Die nahmen das zwei Zentimeter große Tier unter die Lupe und konnten den Minifrosch als eine bisher unbekannte Art klassifizieren. Einen Fachnamen gibt es für den Frosch noch nicht. Bis er wissenschaftlich bestimmt ist, heißt er wie sein Entdecker: Camilo IV.

Das Tier gehört dem WWF zufolge vermutlich zu den Engmaulfröschen (Microhylidae), einer artenreichen, in bestimmten Regionen Amerikas, Afrikas, Asiens und Australiens vorkommenden Froschgruppe. Dass sich Frosch und Forscher fanden, ist eine glückliche Fügung: Die Forscher waren für eine zoologische und botanische Bestandsaufnahme in der Region im Orinoco-Becken unterwegs. Dabei untersuchten sie das Vorkommen bestimmter Tiere und Pflanzen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen im Vergleich zu naturbelassenen Arealen, teilte die Umweltschutzorganisation WWF am Freitag mit.

Oft lebten die Tiere in Übergangszonen von Savannen zu Galeriewäldern. Solche Gebiete würden häufig in Plantagen umgewandelt und trockengelegt, zum Beispiel um Palmöl anzubauen oder mehr Raum für die Rinderzucht zu gewinnen. Auch der heimliche Kokain-Anbau von Drogenbaronen setzt der Natur zu. Die Zerstörung schreite so schnell voran, dass viele Arten aussterben, bevor sie überhaupt entdeckt werden.

Der eine oder andere Frosch flüchtet daher wohl lieber in einen Pool.

(mit dpa)

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