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Störende Religionskritik: Cornelsen-Verlag zieht Kapitel aus Schulbuch zurück

Der Berliner Cornelsen-Verlag will ein umstrittenes Kapitel in seinem neuen Englisch-Schulbuch für die gymnasiale Oberstufe in Bayern überarbeiten - auf Druck aus Bayern.

Im laufenden Prüfungsverfahren für das Schulbuch „Context 21“ hatte das bayerische Kultusministerium einen Text über religiösen Fundamentalismus in den USA beanstandet. Der Verlag halte diesen zwar für unproblematisch. Wenn das Ministerium dies aber anders sehe, sei man gerne bereit, einen geeigneten Ersatz zu liefern.

Auslöser war ein kritischer Beitrag der amerikanischen Publizistin Susan Jacoby, in dem diese sich mit Fundamentalismus in den USA beschäftigt. Darin wird auf einen Zusammenhang zwischen religiösem Fundamentalismus und geringer Bildung hingewiesen. Kreationismus habe „die öffentliche Bildung in vielen Regionen des Landes nachhaltig beeinflusst“, heißt es.

Der Text gebe nur die Meinung der Autorin wieder, betont der Verlag. Der Artikel sei bewusst aufgenommen worden, um Oberstufenschülern ein breites Spektrum an Standpunkten zu bieten. Im Anschluss daran würden Fragen zur Behandlung im Unterricht gestellt. Damit sollten die Schüler motiviert werden, sich kritisch auseinanderzusetzen und eine eigene Position zu finden. Das Ministerium hatte moniert, es sei pädagogisch nicht sinnvoll, den Schülern nur eine Dimension der Alltagswelt vorzustellen. Vielmehr müsse die Vielfalt der Gesellschaft zum Ausdruck kommen. (KNA)

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