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Wissen: Studie: Ab Herbst fehlen Studienplätze

Die Hochschulforscher von CHE Consult (Gütersloh) mahnen Bund und Länder, bereits zum Herbst zusätzliche Mittel zur Bewältigung des Studentenandrangs zur Verfügung zu stellen. Andernfalls könnten wegen des Wegfalls der Wehrpflicht, doppelter Abiturjahrgänge und geburtenstarker Jahrgänge schon 2011 rund 50 000 Studienplätze fehlen, in den kommenden Jahren jeweils 25 000.

Die Hochschulforscher von CHE Consult (Gütersloh) mahnen Bund und Länder, bereits zum Herbst zusätzliche Mittel zur Bewältigung des Studentenandrangs zur Verfügung zu stellen. Andernfalls könnten wegen des Wegfalls der Wehrpflicht, doppelter Abiturjahrgänge und geburtenstarker Jahrgänge schon 2011 rund 50 000 Studienplätze fehlen, in den kommenden Jahren jeweils 25 000. Nach einer am Montag veröffentlichten Prognose der Beratungsgesellschaft könnten bis 2015 etwa 500 000 zusätzliche Studienanfänger an die Hochschulen kommen.

Bereits im März hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) erklärt, dass sich gegenüber dem Vergleichsjahr 2005 bis 2010 rund 182 000 zusätzliche Studienanfänger eingeschrieben haben. Prognostiziert und im Hochschulpakt I zunächst finanziert waren nur 91 000. Besonderen Zulauf hatten die Rechts- und Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften.

Ein Erfolg der ersten Phase des Hochschulpakts sei ein deutlich besserer Übergang von der Schule in die Hochschule, erklärt CHE Consult. Bleibe es dabei, sei mit dem zusätzlichen Studienplatzbedarf von bis zu 500 000 zu rechnen. Für über 200 000 potenzielle Anfänger, die im Hochschulpakt II bislang nicht berücksichtigt sind, aber fehle die Finanzierung.

Die GWK hatte im März beschlossen, für von der Wehrpflicht befreite Abiturienten bis zu 59 000 weitere Anfängerplätze zu finanzieren. Bund und Länder wollen außerdem nachträglich für alle Plätze zahlen, die bis 2010 über die Prognosen hinaus geschaffen wurden.

Allerdings bleibt der Finanzierungsrahmen für den Hochschulpakt II nach wie insgesamt gedeckelt, so dass in den Folgejahren Geld fehlen könnte. Das kritisiert auch das CHE. „Der Deckel muss weg“, fordert der Geschäftsführer von CHE Consult, Christian Berthold. Der Hochschulpakt dürfe nicht weiter von Planzahlen ausgehen, sondern müsse die Finanzierung für die tatsächliche Nachfrage gewährleisten, heißt es. -ry/tiw

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