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Engagiert. Eltern aller Schichten liegt der Schulerfolg ihrer Kinder am Herzen, aber viele können ihnen kaum helfen.

© picture alliance / dpa

Studie zu Bildungsfragen: Eltern wollen mehr Beratung an Schulen

Vor allem Eltern aus bildungsfernen Schichten sind oft verunsichert, wenn es um die Bildung ihrer Kinder geht. Sie wünschen sich ein breiteres Angebot an Schulen, wie eine Studie zeigt.

Lehrerinnen und Lehrer sind die wichtigsten Ansprechpartner für Eltern aller sozialen Schichten, wenn es um die Bildung ihrer Kinder geht. Eine Mehrheit wünscht sich daher, dass Beratungsangebote an Schulen ausgebaut werden. Gleichzeitig fühlen sich vor allem Eltern aus sozial benachteiligten Milieus unsicher, wie sie ihre Kinder in der Schule bestmöglich unterstützen können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts Allensbach im Auftrag der Vodafone-Stiftung, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde und für die 1126 Eltern von Schulkindern interviewt wurden.

Verunsichert und wenig erfolgreich

Gerade Eltern mit geringer Bildung fördern die Interessen ihrer Kinder weniger. Außerdem können sie kaum Hilfestellung geben, wenn der Wechsel von der Grund- auf die Oberschule ansteht. 35 Prozent der eher bildungsfernen Eltern geben an, in Bildungsfragen manchmal unsicher zu sein. Bei den Eltern mit höherer Bildung sind es 21 Prozent. 70 Prozent aller Mütter und Väter befragen die Lehrkräfte, wenn sie Rat suchen – und 64 Prozent sind dann auch mit den Auskünften zufrieden. Fast ebenso viele wenden sich bei Schulproblemen an andere Eltern (69 Prozent), allerdings sehen sich hier nur 47 Prozent gut beraten.

Eine zentrale Erkenntnis der Studie: Ebenso stark wie höher Gebildeten liegt Eltern aus sozial schwächeren Schichten der Bildungserfolg ihres Kindes am Herzen, häufig sind sie aber bei der schulischen Förderung verunsichert und weniger erfolgreich. Viele sehen sich vor allem dabei überfordert, ihren Kindern angemessen bei den Hausaufgaben zu helfen.

„Zusammenarbeit von Elternhaus und Schulen“

Auch soziale Aktivitäten spielen beim Bildungserfolg eine Rolle. Kinder aus bildungsnahen Haushalten haben mehr Hobbys, ihre Interessen und Stärken werden zu Hause mehr gefördert. „Wir tun gut daran, in die Zusammenarbeit von Elternhaus und Schulen zu investieren“, sagt deshalb die Forschungsdirektorin des Deutschen Jugendinstituts Sabine Walper, die die Allensbach-Studie wissenschaftlich begleitet hat. Gefragt seien niedrigschwellige Angebote.

41 Prozent der Befragten aus bildungsfernen Schichten wünschen sich ein breiteres Beratungsangebot an den Schulen. Auf Broschüren und Ratgeber greifen aus dieser Gruppe nicht einmal ein Drittel zurück. Digitale Angebote sind bei den Eltern aller Schichten eher unbeliebt. Nur gut ein Viertel nutzt Suchmaschinen im Internet. In Online-Foren informieren sich insgesamt nur 14 Prozent und Apps und soziale Netzwerke spielen praktisch keine Rolle.

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