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Studium: Herkunft bestimmt Wahl der Uni

Jugendliche aus Akademikerhaushalten schaffen es leichter an eine Uni mit einer besseren Reputation als Jugendliche aus bildungsfernen Familien, sagt eine neue Studie.

Das schreiben Forscher des Hochschul-Informations-Systems (His) in einem jüngst veröffentlichten Aufsatz. In Deutschland studieren demnach 15 Prozent der Abiturienten aus Akademikerfamilien an einer „besseren“ Hochschule. Von den Abiturienten, deren Eltern beide Nichtakademiker sind, sind es dagegen nur neun Prozent.

Als bessere Hochschule bezeichnen die Forscher dabei Hochschulen, deren Reputation beim Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) von Professoren als hoch bewertet wurde. Für den Aufsatz wurden zudem Daten aus der Studienberechtigtenbefragung des His aus dem Jahr 2008 verwendet.

Woher diese soziale Ungleichheit bei der Uni-Wahl komme, sei bislang eine „offene Frage“, heißt es in dem Aufsatz. Nach Meinung der Autoren spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle. So würden bildungsferne Familien oft nicht über das Geld verfügen, um Jugendlichen den Umzug in eine andere Stadt zu ermöglichen, der häufig nötig sei, um an einer reputationsstarken Universität zu studieren. Zudem würden Kinder aus bildungsfernen Familien häufiger schlechte Schulleistungen erzielen. Sie würden daher von Unis mit hoher Reputation, die auch einen hohen Numerus clausus hätten, seltener zum Studium zugelassen. Dass in kaum einem Land der Schulerfolg so sehr von der sozialen Herkunft abhängt wie in Deutschland, hatten nicht zuletzt die Pisa-Studien festgestellt.

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