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Zwergflusspferd

© dpa

Tiere: Lebenszeichen aus Liberia

Das Zwergflusspferd ist selten, sehr scheu und hält sich meist im Verborgenen. Im afrikanischen Liberia wurde zudem sein Lebensraum durch Rücksichtslosigkeit nahezu zerstört. Trotzdem lief Forschern jetzt eines vor die Linse.

Die in Liberia heimischen Artgenossen von Zwergflusspferd Paul, das vergangenen Frühling im Berliner Zoo zur Welt kam, galten als so gut wie ausgestorben. Nach zwei Bürgerkriegen, Wilderei und der Abholzung vieler Dschungelwälder hatten Forscher kaum noch Hoffnung, Exemplare von Hexaprotodon liberiensis in dem westafrikanischen Land zu finden. Doch jetzt gelang der Fotobeweis: Einige von Pauls wilden Verwandten haben überlebt.

Forscher der Londoner Zoologischen Gesellschaft stellten bei einer Erkundungsreise Kameras auf. Bereits nach drei Tagen hatten sie einen unscharfen, aber eindeutigen Schnappschuss eines Zwergflusspferdes. Die erfreuliche Nachricht bedeute jedoch keineswegs, dass die Tiere in Liberia nicht mehr bedroht seien. In dem unruhigen Land müssten sie besonders geschützt werden, erklärte Ben Collen von der Zoologischen Gesellschaft.

Auch in Liberias Nachbarländern Sierra Leone und Guinea werde der Lebensraum der Zwergflusspferde immer kleiner. Ihre Zahl wird auf höchstens noch 3000 geschätzt. Obwohl in Liberia nach rund 15 Jahren Bürgerkrieg im Jahr 2003 wieder Frieden einkehrte, ist die Not der Bevölkerung immer noch groß. Wilderei und die Abholzung der Wälder sind daher nur schwer einzudämmen. (dpa)

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