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© dpa

Überlebensstrategie: Schlangen schalten auf Standby

Schlangen können lange Hungerperioden durchstehen, indem sie ihre Körperfunktionen auf "Standby" schalten. Doch Vorsicht: Auch dann können sie zuschnappen.

Das haben Wissenschaftler von der Universität von Arkansas in Fayetteville herausgefunden und im Fachblatt „Zoology“ (Band 110, Seite 318) veröffentlicht.

Die Zoologen ließen drei Schlangenarten, einen Königspython, eine Klapperschlange und eine Giftnatter, für 168 Tage hungern. In dieser Zeit hielten sie das Terrarium auf einer konstanten Temperatur von 27 Grad Celsius. Die wechselwarmen Reptilien, deren Körpertemperatur sich an die Umgebung anpasst – und nicht, wie bei gleichwarmen Tieren, immer etwa gleich hoch ist – konnten also keine Energie durch Senken der Körpertemperatur sparen.

Dennoch verbrauchten die Schlangen in der Hungerphase deutlich weniger Sauerstoff, womit eine Reduktion des Stoffwechsels um 72 Prozent einherging. Wie die Tiere das machen, ist noch nicht geklärt. Im Energiesparmodus bleiben die Schlangen wach und können blitzschnell zuschnappen, falls Beute vorbeikommt. Damit unterscheidet sich diese Überlebensstrategie deutlich vom Überwintern bei Bären oder Igeln.

Die US-Forscher gehen davon aus, einen völlig neuen Mechanismus im Tierreich entdeckt zu haben. Bislang waren nur zwei Varianten zum Überbrücken von Hungerphasen bekannt: Entweder die Tiere fressen sich Fettvorräte an, wie Igel oder Eisbären – oder sie senken ihre Körpertemperatur, wie bei Pinguinen zu beobachten. (ddp)

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