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Gelähmte griechische Unis. Ein Transparent mit "Nein" hängt an einem Gebäude der Athener Universität. Die drohende Staatspleite hat schwere Folgen für die Wissenschaft des Landes.

© Reuters

Unis in Griechenland in prekärer Lage: Griechische Forscher können kaum noch arbeiten

Keine Reisen zu Kongressen, keine Feldstudien, kein neues Labormaterial - die Lage an den Forschungsinstituten des Landes ist angespannt. Im Fall eines Grexit drohen massive Einschnitte für die Forschung.

Fast die Hälfte der Staatszuschüsse wurde den Hochschulen in Griechenland seit 2008 bereits gestrichen. Die aktuelle Schließung der Banken verschärft nun auch die Lage an den Unis des Landes weiter. So können die meisten Forscher seit Anfang Juli nicht mehr auf wichtige internationale wissenschaftliche Journale zurückgreifen. Die Regierung hat nämlich aufgehört, die Gebühren für das Internetportal „Hellenic Academic Libraries Link“ zu zahlen, das Unis im ganzen Land bisher Zugang zu den Zeitschriften der gängigen großen Wissenschaftsverlage bot. Das berichtet das Magazin „Nature“. Über das Portal können Forscher eigentlich auf die Journale von 27 Verlagen zugreifen. Einige hätten immerhin eine dreimonatige Übergangsfrist gewährt, auch könnten Forscher noch archivierte Ausgaben abrufen.

Manche Einrichtungen haben seit Jahresbeginn keine Staatszuschüsse erhalten

Universitäten und Institute litten in mehrfacher Hinsicht, heißt es. So wird von Forschungsinstituten berichtet, die keine Labormaterialien mehr kaufen können. Sollte Griechenland tatsächlich die Euro-Zone verlassen müssen, könnten sich Institute Forschung endgültig nicht mehr leisten: Die Preise für Materialien aus dem Ausland würden dann enorm steigen. Reisen zu Kongressen oder Feldstudien seien schon jetzt gestoppt, weil Wissenschaftler nicht mehr genug Bargeld für ihre Fahrten haben und befürchten müssten, Ausgaben nicht mit Kreditkarte zahlen zu können.

Ohnehin hätten manche Einrichtungen in diesem Jahr noch überhaupt keine Staatszuschüsse erhalten. Die Gehälter von Unimitarbeitern wurden schon in den letzten Jahren stark gekürzt – und zwar um bis zu 40 Prozent.

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