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Manfred Prenzel und Johanna Wanka am Mittwoch in Berlin.

© Soeren Stache/dpa

Universitäten: Millionen-Förderung für die Lehrerausbildung

Im Rahmen der "Qualitätsoffensive Lehrerausbildung" schüttet der Bund insgesamt 500 Millionen Euro an förderwürdige Universitäten aus. Auch die Freie Universität Berlin profitiert.

Lehrkräfte in Deutschland sollen besser auf den Umgang mit heterogen zusammengesetzten Klassen vorbereitet werden. Damit die Universitäten ihre Studiengänge stärker auf Mehrsprachigkeit, Inklusion und andere Herausforderungen ausrichten, haben Bund und Länder die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ ausgelobt, einen Wettbewerb um staatliche Fördergelder von insgesamt 500 Millionen Euro. Am Mittwoch wurden die ersten erfolgreichen Uniprojekte in Berlin vorgestellt.

80 Hochschulen hatten sich für die erste Förderphase mit ihren Konzepten beworben, jetzt hat das Auswahlgremium die Konzepte von 19 Unis gekürt. Auch die Freie Universität Berlin (FU) konnte überzeugen. Mit ihrem Konzept „K2teach“ will die Uni Handlungskompetenzen für den Unterricht in heterogenen Klassenzimmern vermitteln. In fünf Teilprojekten sollen Maßnahmen entwickelt werden, die die Lehramtsstudierenden auf die Schulpraxis vorbereiten und sie dabei begleiten. Der bewilligte Antrag hat ein Fördervolumen von 3,6 Millionen Euro. Auch die Universität Potsdam war mit ihrem Konzept erfolgreich, der Antrag der Humboldt-Universität ist zunächst durchgefallen.

Hohe Erwartungen an Lehrer

„Lehrer sind die Schlüsselfiguren unseres Bildungssystems“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Mittwoch in Berlin. Die Qualitätsoffensive helfe dabei, „dass sie diesen hohen Erwartungen gerecht werden“. Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates und Mitglied im Auswahlgremium, sieht in der Förderung „ein deutliches Signal der Wertschätzung“. Der durch die Initiative entstandene Wettbewerb zwischen den Hochschulen habe dazu geführt, dass diese eine Stärken-Schwächen-Analyse ihrer Lehrerbildung durchgeführt hätten. Wer in der ersten Bewerbungsrunde leer ausgegangen sei, habe nun bis Juni Zeit, nachzubessern. Dann startet die zweite Bewilligungsrunde.

Die „Qualitätsoffensive“ beruht auf einer Kooperation von Bund und Ländern. Die erste Förderphase läuft bis zum Jahr 2018, die zweite bis 2023. Die 500 Millionen Euro, die allein vom Bund aufgebracht werden, sind für den gesamten Zeitraum vorgesehen. Rund 100 Millionen Euro sind bislang bewilligt. Wie viel Geld die einzelnen Hochschulen bekommen, hängt von deren Größe und vom Konzept ab. Der Start des bereits im April 2013 in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) vereinbarten Programms hatte sich verzögert, Grüne, SPD und die Hochschulen hatten dies kritisiert.

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