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Urvogel

© dpa

Urvogel in Großbritannien: Wie eine segelnde Riesengans

Sie waren fast so groß wie ein Kleinflugzeug und hatten knöcherne Zähne im Schnabel: Vor 50 Millionen Jahren segelten riesige Urvögel mit einer Spannweite von fünf Metern über den Süden Englands.

Den Schädel eines dieser Urzeittiere, die nach dem Aussterben der Dinosaurier lebten, hat jetzt ein Team des Forschungsinstituts Senckenberg aus Frankfurt am Main ausgegraben. Der Fund auf der Isle of Sheppey etwa 40 Kilometer östlich von London zähle zu den bisher besterhaltenen Schädeln der ausgestorbenen Gattung Dasornis, schreiben die Wissenschaftler online im Fachjournal „Palaeontology“. Der Vogel sei mit einer „segelnden Riesengans“ zu vergleichen, sagt Senckenberg-Forscher Gerald Mayr. Verglichen mit Vögeln, die wir heute kennen, seien die Ur-Flieger schon äußerlich „ziemlich bizarre Tiere“ gewesen.

Das wirklich Außergewöhnliche an ihnen sei allerdings der Schnabel: Wie alle heute lebenden Vögel hatte auch Dasornis einen Schnabel aus Keratin, das ist die gleiche Substanz, die sich in unseren Haaren und Fingernägeln findet. Aber Dasornis hatte zusätzlich knöchernen Pseudo-Zähne. Zum Nutzen dieser Zacken gibt es nur Vermutungen. „Wahrscheinlich haben diese Vögel im Flug Fische und Kalmare von der Meeresoberfläche abgefischt“, sagt Mayr. „Mit einem gewöhnlichen Schnabel wäre es schwierig gewesen, die Beute zu halten. Die Pseudo-Zähne haben verhindert, dass der Fang wegrutscht.“ dpa

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