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Wissen: Virtuelles Tennismatch in der Pizzeria TU-Computerspiel soll

Touristen führen

Das Studium ist ein Spiel, jedenfalls für David Linner, Fabian Kirsch und Mercedes Pousada. Die Studenten der TU Berlin sind in der Stadt unterwegs und suchen einen Hotspot, einen Ort mit drahtlosem Internetzugang. Nach fünfzig Sekunden hat der Hotspot ihre Computer-Handys registriert. Auf ihren Displays erscheint eine rote Kugel in einem virtuellen Stadtplan. Doch ganz in der Nähe leuchtet auch ein grüner Punkt auf. Das bedeutet, die gegnerische Mannschaft ist im Anmarsch und will ihnen den nächsten Hotspot streitig machen: eine Pizzeria in Charlottenburg.

Zeitgleich treffen beide Mannschaften dort ein. Der Kampf um den Hotspot beginnt. Doch nicht mit den Fäusten. Der Computer, der das Spiel überwacht, schickt Aufgaben, um die Auseinandersetzung zu entscheiden. Er steht im Institut für offene Kommunikationssysteme der TU Berlin. Vor Ort müssen die Kontrahenten nun ein Rätsel lösen oder sich im virtuellen Tennisspiel messen, je nach Anzahl der Gegner. Wer das Rätsel zuerst löst oder das virtuelle Match gewinnt, kann den umkämpften Hotspot für seine Mannschaft verbuchen.

Diese neue Beschäftigung mit dem Computer soll blasse Stubenhocker in die Welt hinaus locken und die Computerspiele revolutionieren. „Wirklichkeit und virtuelle Welt werden zu einer Einheit verwoben“, erklärt Ilja Radusch, einer der Wissenschaftler, die das Spiel zusammen mit den Studenten entwickelt haben. „Die Idee zu dem Spiel wurde während eines Seminars zum Innovationsmanagement geboren“, erzählt Stephan Steglich, Mitarbeiter am Institut.

Partner ist die Telekom-Tochter T-Com. Von der Mischung aus Computerszenario und realer Welt des Hotspot-Spiels versprachen sich die Manager viel. Sie finanzierten eine Demo-Version. Doch die Forscher denken weiter: „Wir haben zum Beispiel einen Touristenführer im Blick, der individuelle Touren zusammenstellt“, erklärt Ilja Radusch. Besucher der „Langen Nacht der Wissenschaften“ am 13. Mai 2006 werden die ersten sein, die das neue Spiel testen können.

Patricia Pätzold

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