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Die Univbibliothek der TU und der UdK Berlin. Die TU ist im weltweiten Vergleich in der Mathematik stark.

© Ulrich Dahl/Technische Universit

Weltweites Ranking "U-Multirank": Alle Unis sind ein wenig Spitze

Das globale Hochschulrankings „U-Multirank“ ist mit einer neuen Ausgabe herausgekommen - mit teilweise überraschenden Ergebnissen für deutsche Hochschulen.

Wenn es um wissenschaftliche Publikationen in Kooperation mit Partnern aus der Industrie geht, sind deutsche Fachhochschulen weltweit Spitze. An der FH Reutlingen entstehen 18,6 Prozent der Publikationen mit Ko-Autoren von Firmen – ein Wert, den sonst keine Hochschule im globalen Vergleich erreicht. Ähnlich hoch ist der Anteil von Industriekooperationen an der FH München und an der FH Nürnberg. Dann kommt mit der TU Eindhoven eine Universität, gefolgt von zwei Pariser Technologieinstituten.

Das ist ein Ergebnis des globalen Hochschulrankings „U-Multirank“, dessen neue Ausgabe am Montag veröffentlicht wurde (hier geht es zu U-Multirank). Das Ranking, das erstmals 2014 erschien, wurde von der Europäischen Kommission initiiert und hat den Anspruch, vielschichtiger als andere Ranglisten zu sein, mehr Kategorien und mehr Hochschultypen zu berücksichtigen. Dieses Jahr sind 1300 Institutionen gelistet, hundert mehr als im vergangenen Jahr. Bei den ersten beiden Auflagen zeigte sich indes, dass die gut gemeinte Komplexität zulasten der Nutzerfreundlichkeit und der Nachvollziehbarkeit geht.

Die Platzierung einiger Fachhochschulen überrascht

Um Schneisen durch den Datendschungel zu schlagen, hat das Rankingkonsortium nun zu mehreren Indikatoren Listen mit den 25 Standorten veröffentlicht, die im jeweiligen Bereich Spitze sind – wie bei den Hochschulen mit den besten Industriekooperationen. Bei den Hochschulen, deren Publikationen am meisten zitiert werden, sind fast nur US-Unis vertreten, vorne stehen Harvard, Princeton, Stanford, Berkeley und das MIT. Ähnlich sieht es bei der absoluten Zahl von Veröffentlichungen aus, ebenso dominieren US-Unis bei Patenten. Gemischter ist das Bild bei der Studierendenmobilität, wo europäische Unis führend sind, darunter vier private Wirtschaftshochschulen aus Deutschland. In der Weiterbildung sind ebenfalls die Europäer stark, aber auch Unis aus Nigeria, Thailand und Vietnam.

Dass die Platzierung einiger Hochschulen – siehe FH Reutlingen – auf den ersten Blick überrascht, beweise die „vielfältigen Stärken der Hochschulen weltweit“, erklärt das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), das das Rankingkonsortium anführt. Die US-Dominanz bei den einschlägigen Forschungskriterien verdecke, dass Europa anderswo überlegen ist. Erneut also lässt sich das Fazit ziehen, dass sich alle Hochschulen ein wenig als Sieger fühlen dürfen.

In der Mathematik ist die TU Berlin stark

Als Fächer werden Biologie, Chemie, Mathematik, Geschichte und Soziologie neu bewertet. Die beiden Letzteren sind aus deutscher Sicht wenig ergiebig: Die meisten deutschen Unis beteiligten sich nicht. Zudem fehlen Datenbanken, die sinnvolle globale Zitationsvergleiche ermöglichen, heißt es beim CHE. In der Mathematik schneidet die TU Berlin bei der Internationalität gut ab. In der Mathe-Forschung liegen die TU München, Stuttgart und Bonn vorne. In der Chemie führen in der Forschung die Jacobs Uni Bremen, Aachen und Münster, in Biologie Heidelberg, die LMU München und Frankfurt/Main. Auffällig ist, dass in den drei Fächern keine deutsche Uni in der Lehre Höchstnoten erhält.

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