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Wissen: Wirkstoff lässt Hirnzellen wachsen Gedächtnis und Lernen im Tierversuch verbessert

Im Alter sterben viele im Gehirn neu gebildete Nervenzellen (Neuronen) ab, bevor sie reifen können. Jetzt haben amerikanische Forscher einen Wirkstoff entdeckt, der solche Hirnzellen schützt.

Im Alter sterben viele im Gehirn neu gebildete Nervenzellen (Neuronen) ab, bevor sie reifen können. Jetzt haben amerikanische Forscher einen Wirkstoff entdeckt, der solche Hirnzellen schützt. Ratten, die damit behandelt wurden, verbesserten auch ihre mit zunehmendem Alter nachlassende Gedächtnisleistung. Die Substanz ließ sich mit der Nahrung verabreichen und löste keine bedenklichen Nebenwirkungen bei Nagetieren aus, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt „Cell“. Ein daraus entwickeltes Medikament könnte vielleicht auch helfen, die Degeneration von Hirnzellen bei der Alzheimer-Demenz aufzuhalten.

„Die Substanz P7C3 kann durch den Mund aufgenommen werden, durchdringt die Blut-Hirnschranke und wird von Mäusen gut vertragen“, sagt Steven McKnight vom Southwestern Medical Center der Universität von Texas in Dallas. Das Forscherteam hatte 1000 chemische Substanzen daraufhin geprüft, ob sie neue Hirnzellen wachsen lassen. Für die Suche setzte es Mäuse ein, die wegen eines Gendefekts kaum neue Neuronen in dem für das Lernen wichtigen Hirnareal Hippocampus bilden konnten.

Die stärkste Neubildung von Hirnzellen bewirkte die Substanz P7C3. Ältere Ratten, die zwei Monate lang damit behandelt wurden, schnitten bei Labyrinth-Tests besser ab und entwickelten dreimal mehr neue Neuronen im Hippocampus als gleichaltrige unbehandelte Tiere. Durch chemische Abänderung gelang es, die Substanz noch wirksamer zu machen. Warum P7C3 wirkt, weiß man noch nicht. Ob dadurch auch reife Gehirnzellen gerettet, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Nur dann könnte das Mittel auch bei Alzheimer hilfreich sein. wsa

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