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Wissenschaft: Viele Retter für das Centre Marc Bloch

Das Berliner Forschungszentrum ist gesichert. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit sieht sich als Retter - zu Recht?

Eine Erklärung der Senatskanzlei hat das deutsch-französische Forschungszentrum Centre Marc Bloch (CMB) überrascht. „Wowereit sichert Erhalt des Centre Marc Bloch in Berlin“, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag. Wowereit habe sich in seiner Eigenschaft als Bevollmächtigter für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit bei Premierminister François Fillon für das durch Kürzungen bedrohte CMB eingesetzt. In seiner Antwort habe Fillon eine weitere Finanzierung durch Frankreich zugesagt.

Wowereit schreibe sich eine Rolle zu, die viele vor ihm ausgefüllt hätten, sagt Daniel Schönpflug, stellvertretender Direktor des CMB. Tatsächlich hatte das 1994 eröffnete Zentrum im Dezember vergangenen Jahres Alarm geschlagen, nachdem das französische Außenministerium massive Kürzungen bei kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland angekündigt hatte. Das CMB protestierte mit einem offenen Brief an Außenministerium und Botschaft, den deutsche und französische Wissenschaftler unterschrieben, darunter Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan und der Historiker Alfred Grosser. Daraufhin versicherte der Kulturattaché der französischen Botschaft wie berichtet, das CMB sollte trotz der Kürzungen erhalten bleiben. Sparen könnte man etwa durch einen Umzug vom Schiffbauerdamm, wo das CMB 66 000 Euro Jahresmiete zahlt, ins Institut Français am Kurfürstendamm. Am CMB hieß es damals, es werde auch über einen Umzug an die Humboldt-Universität verhandelt. Die Senatskanzlei verkündet jetzt, Einsparungen sollten nun durch einen Umzug an die HU ermöglicht werden.

Doch so weit ist es noch nicht. Schönpflug spricht von weiterhin laufenden Verhandlungen. Aber auch der Umzug ans Institut Français sei nicht vom Tisch. Eine HU-Sprecherin erklärte, derzeit würden Räume für das CMB gesucht.

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