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Wohnungsnot: Linke fordert 100 000 neue Wohnheimplätze für Studierende

Bund und Länder sollen eine "Wohnheimoffensive" im Umfang von sechs Milliarden Euro starten

Angesichts des Wohnungsmangels für Studierende fordert die Linke im Bundestag von Bund und Ländern eine „Wohnheimoffensive für Studierende“. Ein entsprechender Antrag steht in der Plenumssitzung am heutigen Donnerstag auf der Tagesordnung. Die Linksfraktion geht davon aus, dass aktuell 100 000 Wohnheimplätze fehlen. Da das Deutsche Studentenwerk die Kosten pro neuem Platz auf rund 60.000 Euro beziffert, müssten zusätzlich sechs Milliarden Euro investiert werden. Die Linke schlägt vor, dass Bund und Länder 60 Prozent übernehmen, der Bund soll davon zwei Drittel tragen.

Mietenmoratorium

In den kommenden vier Jahren sollten mindestens 45.000 neue Plätze entstehen. Der Bund soll dazu den Studentenwerken aus seinen Liegenschaften Immobilien zu Sonderkonditionen überlassen. Länder und Kommunen sollen bei Übergangslösungen unterstützt werden (etwa beim Aufstellen von Wohncontainern). Die Länder sollen ein Mietenmoratorium bei den Wohnheimen beschließen. Außerdem soll es zum ersten Januar eine Bafög-Novelle geben, mit der der für Wohnzwecke veranschlagte Teil des Förderungssatzes auf 298 Euro erhöht wird.

39 Prozent mehr Studierenden - fünf Prozent mehr Wohnheimplätze

Das Studentenwerk fordert ebenfalls ein Bund-Länder-Programm, nennt dabei aber nur eine Zahl von 25.000 zusätzlichen Plätzen. Vor allem Studienanfänger, ausländische Studierende und Studierende mit geringem Einkommen seien auf Wohnheimplätze angewiesen. 27 Prozent der Studierenden verfügten nur über 670 Euro monatlich. Hauptursache für den akuten Wohnungsmangel seien die stark gestiegenen Studierendenzahlen, seit 2008 um 39 Prozent, also um 760.000 auf 2,7 Millionen. Die Zahl der Wohnheimplätze sei im gleichen Zeitraum aber nur um fünf Prozent gewachsen.

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