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Zentrenbildung: Fusionierter Geist

Aus der Sicht des Wissenschaftsrats bewegt sich etwas bei den „kleinen Fächern“ – in die richtige Richtung.

„Sehr positiv“ bewertet das Gremium den Aufbau der drei geisteswissenschaftlichen Zentren, die durch Fusionen an den Unis in Frankfurt, Marburg und Gießen entstanden. Die Verbindung philologischer und historischer Fächer mit Regionalwissenschaften könne als Alleinstellungsmerkmal der deutschen Universitäten international ausstrahlen, sagte der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Peter Strohschneider, am Montag in Berlin.

Am Gießener Zentrum Östliches Europa wurden Osteuropa-Geschichte, Slawistik und Turkologie konzentriert, beteiligt sind Politik-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Es gebe bereits „bemerkenswerte Leistungen in Forschung und Lehre“, sagte Strohschneider. Allerdings schränke die Zentrenbildung das Spektrum der Unis ein. So sei es in Frankfurt nicht mehr möglich, Geschichte mit Osteuropa-Schwerpunkt zu studieren.

Zur Fusion und Privatisierung der Universitätsmedizin in Gießen und Marburg zog der Wissenschaftsrat eine gemischte Bilanz. Der bauliche Zustand beider Standorte sei durch erhebliche Investitionen des Rhön-Klinikums verbessert werden, mit Landesmitteln wurden die Bedingungen für Forschung und Lehre optimiert. Versäumt worden sei allerdings eine gemeinsame Strategie für Forschung, Lehre und Krankenversorgung, die zu einer Leistungssteigerung führen würde. Die Unimedizin solle sich von einem externen wissenschaftlichen Beirat beraten lassen, fordert der Wissenschaftsrat. -ry

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