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ZVS: „Effizienz ist wichtiger als Uni-Wünsche“

Die KMK erhöht Druck im Zulassungsstreit: Die Staatssekretäre haben in einem Beschluss erklärt, dass die Zulassung der Studienbewerber zum Wintersemester 2010/2011 nach einem neuen Verfahren organisiert werden soll.

Um dieses Ziel zu erreichen, sollen „Funktionsfähigkeit, Effizienz und Sicherheit des neuen Serviceverfahrens vorrangig gegenüber ausdifferenzierten Anforderungswünschen der Hochschulen sein.“ Das bedeutet, dass im künftigen Zulassungsverfahren angesichts des ausufernden Numerus clausus nicht mehr jedem Sonderwunsch der Hochschulen nach einem verfeinerten Dialog Rechnung getragen wird.

Die Hochschulen hatten die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge benutzt, um die Studiengänge so zu spezialisieren, dass sie unter einen lokalen Numerus clausus fielen. Außer dem Durchschnitt der Abiturnoten können für die Zulassung in diesen NC-Fächern Tests, Auswahlgespräche oder eine besondere Gewichtung der Noten in bestimmten Fächern bei der Auswahl zum Tragen kommen. Die Folge dieser Vielfalt war eine neue Unübersichtlichkeit, weil sich Abiturienten für mehrere Studiengänge an bis zu 20 verschiedenen Hochschulen bewarben. Bisher konnten Politiker und auch Hochschulmanager keine Angaben darüber machen, wie viele Studienbewerber am Ende des Zulassungsverfahrens keinen Studienplatz erhalten hatten, obwohl noch freie Studienplätze zur Verfügung stehen konnten.

Nach dem Beschluss der Staatssekretäre in der Kultusministerkonferenz ist die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) wieder im Boot. Die ZVS beziehungsweise die künftige Stiftung für Hochschulzulassung soll einem Projektmanager den Auftrag erteilen, die Ausschreibung für die Entwicklung einer Software zu gestalten, die Angebote von Softwarefirmen auszuwählen, den Auftrag zu vergeben sowie die Umsetzung dieses Auftrages und die Durchsetzung des neuen Serviceverfahrens für die Hochschulzulassung zu begleiten. Diese Rolle des Projektmanagers soll das Fraunhofer Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik in Berlin übernehmen.

Die KMK will darauf hinwirken, dass sich „die Universitäten und Fachhochschulen an dem neuen Serviceverfahren beteiligen“. Dazu fordert sie die Unterstützung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ein. Bisher hatte die HRK keine Garantie dafür abgeben wollen, dass sich alle Hochschulen an dem künftigen Serviceverfahren beteiligen.

Als Anschubfinanzierung für das neue Zulassungsverfahren stehen 15 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Zeit danach will die KMK die Fortsetzung des Verfahrens sicherstellen. Die Empfehlung der Staatssekretäre muss noch vom Plenum der KMK beschlossen werden. (U.S.)

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