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Kultur: Die Unberührbare Alle dachten, das kann nicht gut gehen: Ursula Buchfellner war 16, als sie sich für den „Playboy“ auszog. Sie drehte billige Filme. Dann schlug sie ein 80 000-Dollar-Angebot aus.

Beate Moser kennt sich aus mit Frauen. Mit jungen Frauen vor allem.

Von Andreas Austilat

Beate Moser kennt sich aus mit Frauen. Mit jungen Frauen vor allem. Sie hat so viele gesehen. Das brachte der Beruf wohl mit sich. Beate Moser war lange Jahre Sekretärin von Rolf Eden, Berlins dienstältestem Playboy. Die Uschi, sagt Frau Moser also, die war irgendwie anders. Ein Glückskind eben. „Die Uschi kam mir immer vor, als ob sie gar nichts wirklich berühren könnte, als ob sie in einer Gummiblase durch die Welt ging.“

Klingt ein wenig wie ein Nachruf. Nun, immerhin liegt Uschi Buchfellners „Traumkarriere“, wie „Bild“ das damals nannte, schon ein paar Jahre zurück. 1977, mit 16 Jahren, war Uschi Buchfellner nicht nur Deutschlands jüngstes Playmate, sie war auch die erste hier zu Lande, die sich nackt im US-„Playboy“ zeigte. Viele Zeitungen in Deutschland druckten in den Jahren danach ihre Bilder, mit immer neuen Kommentaren, die sich doch irgendwie ähnelten. Meist kamen Wörter wie „süß“ und „knackig“ darin vor. Und hätte sie einen Oliver Kahn kennen gelernt oder einen Dieter Bohlen, Uschi wäre bestimmt zum „Luder“ avanciert.

Uschi ging aber nicht auf Partys. Sie ging nach Hause, in ihre Münchner Sozialbausiedlung. Dafür gelang ihr der Sprung zum Film, kein großes Kino, sondern Streifen wie „Der Kurpfuscher und seine liebestollen Töchter“, Filme, die vorzugsweise in den Bahnhofskinos liefen, die es damals noch gab. Und es fehlte nicht an Stimmen, die der Uschi voraussagten, dass ihr Weg sie nicht zu Wohlstand und Glück führen, sondern sie im Gegenteil das bisschen Anerkennung noch kosten würde, das sie wenigstens daheim noch genoss. Aber da war Uschi schon mittendrin „in der Mühle“, wie Herbert Riehl-Heyse, der kürzlich verstorbene Reporter und Publizist, vor bald 20 Jahren in der „Süddeutschen Zeitung“ schrieb, „und sie hatte alle Aussichten, darin zerrieben zu werden“. Die große Frage ist, warum das nicht geschah.

Gute Gene

Spuren von Uschis Karriere findet heute immer noch, wer in die Suchmaschinen im Internet ihren Namen eingibt. Schnell landet man auf Seiten, die Frauen gern als „willig“ ankündigen. Teil jenes Rotlichtbezirks im weltweiten Netz, in dem nach Schätzungen des Londoner Forschungsinstituts Datamonitor rund 70 Prozent aller Onlineumsätze getätigt werden. An Uschi Buchfellner geht das vorbei. Sie verdiene nicht nur nichts daran, sie wisse noch nicht einmal, welche Bilder da kursierten. Und anscheinend interessiert es sie auch nicht wirklich.

Uschi Buchfellner lächelt. Sie sieht gut aus, schlank, zierlich, steht sie im Wohnzimmer von Rolf Edens Villa in Berlin-Dahlem. Nein, nein, sie sei nicht die Dame des Hauses, sie sei nur zu Besuch, in alter Freundschaft. Die cremefarbenen Hosen sind dezent, der Rollkragenpullover hochgeschlossen, die Haare lang und blond, das Lächeln makellos. Immerhin, sie ist ja nun auch schon 41, Kompliment, denkt man und sagt prompt etwas Dummes: „Sie haben sich gut gehalten.“ Sie quittiert das ohne sichtbare Verärgerung, „Ja, danke“, sagt sie, „das ist mein Erbe, ich habe gute Gene mit auf den Weg bekommen.“

Gute Gene, immerhin. Viel mehr bekam Uschi Buchfellner nicht mit auf ihren Weg. Aufgewachsen ist sie im Münchner Hasenbergl, als eines von zehn Kindern. Der Hasenbergl wurde als Siedlung für Bedürftige konzipiert. Und die dürfen nicht viele Ansprüche stellen. Jeweils drei Familien nutzen ein Bad auf dem Flur, die Buchfellners teilen sich ihre 60-Quadratmeter-Wohnung mit der Oma. Der Vater hat ein Alkoholproblem, die Mutter denkt praktisch, Uschis Geschwister lernen in einer Metzgerei, sie selbst fängt mit 15 beim Bäcker an, so müsse wenigstens keiner hungern. Und mehr Platz gibt es auch, Uschi bezieht eine Stube bei ihrem Lehrherrn.

Sie war wohl nicht sehr glücklich, ihre Kindheit? Oh, sagt Uschi, auch arme Menschen können glücklich sein. Noch viel glücklicher als reiche, von Herzen halt und im Prinzip. Daran glaubt sie fest, nur leider sei man selbst dafür wohl zu arm gewesen. Und natürlich hätte sie sich etwas anderes vorstellen können, als die Lehre zur Backwarenfachverkäuferin, „irgendetwas mit Kindern vielleicht“. Uschi hatte da nämlich so ihre Gruppe aus der Nachbarschaft, alle jünger als sie, die nannte sie immer ihren Kindergarten. „Das ist ja auch was Tolles, wenn einem da drei Kleine auf der Straße entgegenspringen und rufen, Ich liebe dich, das ist ja so ehrlich."

Irgendwie erinnert einen solch eine Biografie ja an ein Märchen. Und im Märchen kann man sich durchaus ein Happy End vorstellen: Das grundgute Mädchen aus schwierigsten Verhältnissen, das es doch noch schafft, glücklich zu werden. Aber im wahren Leben? Dann kam dieser schöne Sommertag, an dem Uschi nach Leim ging, in den Hirschgarten, einen von Münchens großen Biergärten. Dort nahm ihre Geschichte eine Wende, die klingt auch wie aus einem Drehbuch. Ein Drehbuch zu einem Film über Mädchenhändler.

Der Mann sah ein bisschen aus wie Bruce Lee, und für den schwärmte Uschi 1977. Der vermeintliche Bruce Lee also beobachtete die damals 16-Jährige eine ganze Weile, bevor er schließlich an ihren Tisch trat. „Ich finde Sie wunderschön“, habe er gesagt, erinnert sich Uschi, und dann stellte er sich als „Playboy“-Redakteur vor und „fragte mich, ob ich nicht Playmate werden will.“

Nein, sie wusste nicht, was ein Playmate ist, und die Genehmigung ihrer Mutter, die hat sie sich genau genommen erschlichen, nur irgendetwas von Fotos erzählt, um ihre Einwilligung zu bekommen. Allein ihr Onkel war im Bilde und riet zu: „Das ist deine Chance“, habe er gesagt. Die Chance, wegzukommen vom Hasenbergl.

Der Mann war wirklich vom „Playboy“. Beim Fotoshooting bemühten sich alle sehr rührend um sie, verängstigt wie sie war. Von der Garderobiere bis zum Fotografen versicherten sie ihr immer wieder, wie schön sie sei, ja das habe ihr gefallen. Und die Fotos, von der „Zuckerpuppe Ursula“ wie es im Begleittext hieß, seien ja auch sehr gelungen. „Ursulas Wunschzettel“, hieß es im Text weiter: „Fotomodell werden, Paris sehen, leben, wo die Menschen freundlicher und speziell die Männer weniger egoistisch sind.“

Ursula Buchfellner hat eine Schachtel auf den Schoß gestellt, fängt an in Fotos zu kramen. Ein bisschen merkwürdig ist es ja schon, eine Unbekannte zu interviewen, die einem Nacktbilder von sich über den Tisch reicht. Uschi scheint das gar nicht zu bemerken, so, als ob das nicht sie wäre, die da neben den Keksen liegt. „Sie müssen schon entschuldigen, die Auswahl ist nicht groß.“ Zu Hause, in München, habe sie natürlich mehr. Hier, bei Rolf Eden ist sie ja nur zu Gast. Fotos zeigen sie und Eden in St. Tropez. Vielleicht sieben Jahre seien sie ein Paar gewesen, noch immer verbinde sie eine „tiefe Freundschaft“. Mit Eden habe sie in diesem Januar den Presseball besucht und im Februar die Unicef-Gala, auf der Dustin Hoffman über Krieg und Frieden sprach. Hat sie es geschafft? Den Sprung nach oben? „Nein“, sagt sie, „die Bälle, die Galas, das bin ja nicht ich, ich bin ja nicht integriert in diese Gesellschaft, ich werde nur mitgenommen.“

Die Fotos im „Playboy“ haben damals ihre Welt am Hasenbergl erschüttert. „Nutte", nennen sie Nachbarn auf der Straße, Kinder dürfen nicht mehr mit ihr spielen, die Oma spuckt vor ihr aus. Ausgerechnet die Oma, „die habe ich geliebt. Aber das muss man wohl verstehen“, sagt sie und fügt hinzu, „sie war eben sehr christlich“. Sie meint das ganz ohne Arg, und man begreift langsam, was Frau Moser eingangs meinte, als sie sagte, „die Uschi berührt das alles gar nicht wirklich.“

Auch in der Bäckerei kriegt sie Ärger. Der Chef, „der dachte wohl, jetzt kann er mich betatscheln“. Ein Missverständnis, mit dem sie später noch häufiger zu kämpfen haben wird, „es kommt ja noch hinzu, dass ich ein zugängliches Wesen habe, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, dann fass ich die oft an", und dabei langt sie über den Tisch und packt einen am Arm. „Das kapieren die wenigsten, dass das nichts zu sagen hat.“ Der Bäcker wirft sie raus. Und man prophezeit ihr, dass sie wohl auf dem Strich landen würde.

Den Verlust des Jobs im Bäckerladen konnte sie verschmerzen. 4000 Mark brachte das Fotoshooting beim Playboy. Andere Zeitungen zogen nach. Noch immer tauchten keine Mädchenhändler auf, und wenn mal ein Fotograf zudringlich werden wollte, auch das hat sie im Griff, immer noch fährt sie nach der Arbeit zurück zum Hasenbergl. Dass die Anforderungen steigen, kann sie nicht verhindern. Das US-Magazin „Penthouse“ bietet 80 000 Dollar. „Das habe ich abgelehnt“, sagt sie. Man versteht nicht recht, 80 000 Dollar müssen 1979 eine ungeheure Summe gewesen sein. „Ja, aber da hätte ich vor der Kamera die Beine breit machen müssen.“ Die Traumkarriere gerät ein wenig ins Stocken.

Da kommt der Film gerade recht. Deutsche Produzenten haben in den 70ern Erfolg mit Reihen wie dem „Schulmädchenreport“. Und wer mag, kann darin ein Zeichen sehen, dass die Prüderie der 50er und 60er überwunden ist, in denen Hildegard Knefs für Sekunden entblößter Busen noch einen Skandal darstellte. Er kann aber auch feststellen, dass die mediale Aufklärung den Boden bereitet hat für einen neuen prosperierenden Geschäftszweig, der dringend Nachschub braucht.

Die Sache lässt sich einfach an. Die Filme haben Titel wie „Drei Lederhosen in St. Tropez“ und Uschis Rolle war nun wirklich total harmlos, wie sie versichert. Zuweilen ist das Geschäftsgebaren der Branche allerdings ein wenig merkwürdig. „Hotdogs auf Ibiza“ entsteht aus Kostengründen auf Mauritius. Und kein Darsteller kann vorzeitig abreisen, ihre Pässe hat man der Einfachheit halber einbehalten.

Respekt vor dem Discokönig

Bei den Dreharbeiten zu „Der Kurpfuscher und seine liebestollen Töchter" lernt Uschi Buchfellner eine neue Kollegin kennen: Erika Rauch, die auch einmal Playmate war und sich inzwischen Sibylle nennt. Sibylle Rauch kommt ebenfalls aus München, sie ist im so genannten Schlachthausviertel aufgewachsen. Und sie träumt von einer Karriere als Schauspielerin, von einer Rolle im ernsten Fach. Zehn Jahre später heuert sie bei Teresa Orlowski an und wird ein Porno-Star. 1997, noch einmal zehn Jahre später, ist ihre Oberweite nach acht Operationen von 93 auf 120 Zentimeter angewachsen, tingelt Sibylle Rauch durch Peep-Shows. Schlagzeilen sollte sie dann nur noch einmal machen, mit ihrem gescheiterten Selbstmordversuch. Und die bislang letzte Geschichte über Sibylle Rauch erschien vor vier Monaten in der „Bunten“, die Geschichte einer Obdachlosen, die in einem Wohnwagen am Rande von München haust, krank und gezeichnet von zwölf so genannten Schönheitsoperationen.

Was unterscheidet Sibylle Rauch von Uschi Buchfellner? Die Naivität kann es nicht sein, „naiv war ich selber“. So sei es für sie ein Schock gewesen, sagt Uschi heute, als ihr mal jemand erklärte, was Männer zuweilen so tun, während sie ihre Bilder betrachteten. Und ihre Filme hießen irgendwann auch nicht mehr „Eis am Stil“, sondern „Die nackten Superhexen vom Rio Amore“. Sibylle Rauch hat versucht rauszukommen. Zeitungen berichteten über angebliche Affären mit Karl Friedrich Flick oder Konsul Weyer. Uschi Buchfellner hat Rolf Eden. Der hat einen Ruf als Playboy zu verteidigen, und das Leben mit ihm konnte anstrengend sein, wie sie sich erinnert. Aber er sei immer korrekt gewesen, gut möglich, dass manche aus Respekt vor dem Discokönig Eden ihr gegenüber ein wenig zurückhaltender gewesen seien. Der größte Fehler aber, den Sibylle gemacht habe, sagt Uschi heute: „Sie war immer so dankbar, viel zu bereit, alles zu geben für ein bisschen Liebe, ein bisschen Aufmerksamkeit.“

Aufmerksamkeit bekommt Uschi Buchfellner reichlich, sie kriegt sogar Fanpost. Nur beantworten mag sie die nicht. „Das war unglaublich, was mir da so ganz biedere Männer schrieben, die mit ihrer Sexualität so gar nichts anfangen können." Sie handelt sich den Ruf ein, zickig zu sein. Denn sie ist nicht dankbar. Nicht einmal Eden gegenüber, und der sei damals der wichtigste Mensch in ihrem Leben gewesen. Uschi mag nicht mehr nur beachtet werden, wenn sie sich auszieht. Eden reagierte damals ziemlich sauer, „Schnuppi, hat er gesagt, du machst den größten Fehler deines Lebens, mach das so lange es geht und scheiß auf das, was die Leute sagen.“ Er habe es ja gut gemeint, sagt sie und bewundert sich heute noch, dass sie es nicht getan hat, „weil eigentlich bin ich schon sehr beeinflussbar“.

Das Mädchen vom Hasenbergl

Umso schwerer ist verständlich, warum sie nun, es muss so 1984 gewesen sein, solche Entscheidungen trifft. Weshalb sie sich abwendet von der Branche, die ihr noch einige gute Jahre verspricht. Aber vielleicht ging es gar nicht ums Geld – oder wenigstens nicht mehr. Denn für die Verhältnisse, aus denen sie kam, „für diese Verhältnisse hatte ich gut verdient“. Und ziemlich klug vorgesorgt. Erst kaufte sie sich eine Wohnung, später noch weitere, „davon", sagt sie, „konnte ich eigentlich schon leben.“ Vielleicht ging es um Anerkennung, die das Mädchen vom Hasenbergl so genossen hatte, als man ihr einfach nur versicherte, wie schön sie sei. Es klingt heute noch grenzenlos naiv, wenn sie beteuert, dass sie doch jetzt ihre Kreativität einbringen wollte. Doch so naiv sie auch gewesen sein mag, sie spürt, dass der Preis für diese Anerkennung höher wird. Und sie merkt sehr deutlich, dass sich niemand dafür interessiert, dass sie ja eigentlich lieber was anderes spielen würde. Sibylle Rauch kauft sich derweil ein neues Auto, muss sich ihren Erfolg mit immer neuen Zugeständnissen und schließlich mit immer neuen Operationen erkaufen. „Ich habe mich in den letzten Jahren viel mit Psychologie beschäftigt“, sagt Uschi Buchfellner, die Sibylle ist einfach zu labil gewesen."

Kinder hat Uschi Buchfellner keine. Aber gesetzt den Fall, sie hätte eine Tochter, würde sie ihr erlauben, zu einem Foto-Shooting zu gehen? Ja, antwortet sie, auch wenn es ihr nicht recht wäre. Weshalb sie sie schon vorbereiten würde, auf die möglichen Folgen: Als Sexobjekt abgeschoben zu werden, seelisch damit fertig zu werden, vielleicht ein Leben lang mit dieser Rolle konfrontiert zu sein. Obwohl, vielleicht wäre das heute gar nicht mehr so tragisch, wo doch Nacktfotos fast schon zum Alltag gehören, uns praktisch umgeben. Im Grunde seien es ja gar nicht die Fotos gewesen, die das Problem darstellten. Im Grunde habe man immer dann ein Problem, wenn man sich mit Haut und Haar verkauft. Und da spiele es eigentlich keine Rolle, ob man Playmate ist und Uschi heißt oder ein Superstar namens Alexander. „Sie legen sich fest und werden es verdammt schwer haben, noch einmal eine andere Rolle zu ergreifen.“

Mit dem ersten Geld hätte sie eine Schauspielschule besuchen sollen, singen und tanzen lernen, vielleicht wäre es dann noch nicht zu spät gewesen, vielleicht hätte sie ihren Traum dann noch leben können. Immerhin, sie hat es versucht, kleine Rollen gespielt neben Walter Giller, in der Fernsehserie „Trotzköpfchen“ und zuletzt 1993 im „Derrick“.

Gelernt hat sie dann doch noch: Vor fünf Jahren machte sie eine Ausbildung zur Kosmetikerin, ein Jahr darauf lernte sie Kindersportlehrerin, wieder ein Jahr später belegte sie Kurse in Psychologie. Heute betätigt sich Ursula Buchfellner als psychologische Astrologin, wie sie das nennt. Eine Arbeit, mit der sie viel mit Kindern zu tun hat, „sie wissen ja, ich kann gut mit Kindern“, wie damals mit den Kindern vom Hasenbergl, die sie so bedingungslos geliebt haben.

Genau darum gehe es uns doch im Grunde, sagt sie und klingt ein wenig wie Michel Houellebecq. Wir suchten alle nach Liebe, jeder Mensch trage das in sich. Bei Houellebecq endet das immer in einer Katastrophe, weil wir die Liebesfähigkeit längst verloren haben, nicht zuletzt, seit wir die Sexualität zur Ware gemacht haben. Und bei Uschi? Die lebt gerade in Scheidung. „Das Privatleben war immer ein heikles Thema, weil die Männer etwas anderes in mir gesehen haben, als ich bin.“ Also doch kein Happy End? Sie ist erstaunt, „ich weiß ja, wie ich bin. Das einzig Traurige ist der Zustand der Männer. Den bedaure ich.“ Immerhin, sie hat einen neuen Partner, vielleicht hat sie diesmal mehr Erfolg. „Wissen Sie", sagt sie bestimmt zum fünften Mal im Verlauf dieses Gesprächs, „ich habe immer ungeheueres Glück gehabt.“

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