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Berlin: Fehlende Organspenden: 1098 Patienten starben

Berlin - Die Zahl der Organspenden ist nach den Skandalen im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2002 gesunken. Der Rückgang der Spender betrage im Vergleich zu 2011 bundesweit 12,8 Prozent, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mit.

Berlin - Die Zahl der Organspenden ist nach den Skandalen im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2002 gesunken. Der Rückgang der Spender betrage im Vergleich zu 2011 bundesweit 12,8 Prozent, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mit. Insgesamt habe man 1046 Verstorbenen Organe entnommen, um Schwerstkranken zu helfen. Im Vorjahr lag die Spenderzahl bei 1200. Die Zahl der gespendeten Organe sank von 3917 auf 3508.

Die DSO nannte die Entwicklung besorgniserregend. In den Zahlen schlügen sich „auf dramatische Weise die Ereignisse des letzten Jahres nieder“. Das Vertrauen in die postmortale Organspende sei dadurch „massiv erschüttert“ worden, und die nachlassende Spendenbereitschaft habe den Organmangel weiter verschärft, sagte der Medizinische Vorstand der DSO, Günter Kirste. Bundesweit warten derzeit knapp 11 600 Menschen auf ein Spenderorgan, 1098 Patienten auf den Wartelisten starben in den vergangenen zwölf Monaten, weil sie keines bekamen.

Im Sommer 2012 war bekannt geworden, dass in Göttingen, Regensburg und München Daten manipuliert worden waren, um Patienten bevorzugt und an den Wartelisten vorbei Spenderlebern zu verschaffen. Zum Jahreswechsel wurden solche Unregelmäßigkeiten auch am Leipziger Uniklinikum entdeckt. raw

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