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Wissen: Unsere Lehre stärken

Ende 2011 ist die Freie Universität Berlin im Rahmen der zweiten Bewilligungsrunde des Qualitätspaktes von Bund und Ländern erfolgreich gewesen: 11,3 Millionen Euro erhält sie bis Ende 2016 zusätzlich für die weitere Verbesserung von Studium und Lehre. Insgesamt sind drei Teilprojekte vorgesehen, die eng miteinander zusammenhängen.

Ende 2011 ist die Freie Universität Berlin im Rahmen der zweiten Bewilligungsrunde des Qualitätspaktes von Bund und Ländern erfolgreich gewesen: 11,3 Millionen Euro erhält sie bis Ende 2016 zusätzlich für die weitere Verbesserung von Studium und Lehre. Insgesamt sind drei Teilprojekte vorgesehen, die eng miteinander zusammenhängen. Das erste Teilprojekt betrifft die Begleitung der Studierenden bei der Bewältigung von Übergängen, die häufig besonders kritische Phasen für den Studienerfolg darstellen. Hierzu gehört bereits die Unterstützung der Studieninteressierten vor der Wahl eines Studienfaches. Die Freie Universität leistet dies durch die Einführung von Selbsteinstufungstests, die im Internet zugänglich sind. Angesichts der hohen Frustrationseffekte, die eine falsche Studienfachwahl herbeiführen kann, bietet ein solches Verfahren ideale Chancen im Hinblick auf subjektive Selbsteinschätzung und objektive Erwartungshorizonte.

Eine zweite im Studienverlauf besonders kritische Phase stellt der Studienstart selbst dar: Häufig verfügen Studienanfänger noch nicht über die erforderlichen Lernstrategien und Kompetenzen zur Stressbewältigung, Selbstmotivation und -reflexion. Sie sollen an der Freien Universität deshalb künftig in einem umfassenden Mentorenprogramm besondere Unterstützung erfahren. Studierende aus höheren Semestern werden in Vorbereitungskursen geschult, um die Betreuung von Erstsemestern zu übernehmen und sie beim Start ins Studium zu begleiten. Dabei werden methodische Kompetenzen vermittelt, geeignete Arbeitstechniken geübt und erfolgreiches Zeitmanagement erlernt.

Das zweite Teilprojekt betrifft den erweiterten Einsatz moderner Technologien und Medien in Studium und Lehre. Die Freie Universität hat diesen innovativen Bereich, der für eine zukunftsgewandte Hochschule unabdingbar ist, bereits vor einigen Jahren aufgebaut. Seine Weiterentwicklung soll – nicht zuletzt deshalb, weil Studierende dem E-Learning höchste Bedeutung für ihren individuellen Studienerfolg bescheinigt haben – dazu beitragen, lernzentrierte und lerngesteuerte Studieraktivitäten zu fördern. Es soll helfen, zeitlich und räumlich flexible Lernmöglichkeiten zu schaffen und die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden zu unterstützen.

Auch Lehrende müssen lernen und sich weiterqualifizieren. Aus diesem Grund plant die Freie Universität als drittes Element ein mehrstufiges Qualifizierungsprogramm für Nachwuchswissenschaftler, das Weiterbildungsangebote – beispielsweise zu Verfahren und Methoden der Gestaltung von Lehr- und Lernarrangements – mit der Beratung und dem Coaching durch erfahrene Dozenten verbindet.

Insgesamt bietet uns dieses Förderprogramm Gelegenheit, ein neues Niveau der Lehrqualität zu erreichen. Natürlich können nicht alle Probleme auf einen Schlag gelöst werden. Manche Dekanate hätten sich eine flexibel verfügbare Summe für die Lösung fachspezifischer Probleme gewünscht. Das allerdings wäre nicht im Sinne der von Bund und Ländern vorgegebenen Regeln gewesen. Sie sahen die Mittel für die Entwicklung und Umsetzung von universitätsweiten Gesamtkonzepten vor, aber keine Einzelfall-Lösungen. Im deutschen Bildungssystem gibt es zusätzliche Förderung nicht auf Zuruf, sondern in einem Wettstreit guter Ideen. Die Freie Universität hat einmal mehr bewiesen, dass sie mit solchen Ideen reich gesegnet ist.

Der Autor ist Präsident der Freien Universität Berlin.

Peter-André Alt

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