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Brandenburg: Zeppelin: Der CargoLifter für jedermann

Die wichtigste Frage vor dem Bau eines Luftschiffs ist natürlich, wo man anfängt. Vorne?

Die wichtigste Frage vor dem Bau eines Luftschiffs ist natürlich, wo man anfängt. Vorne? Hinten? Oben? Unten? Gut, wenn einem schwarz auf weiß Hilfestellung geboten wird, Sätze, die erneut aufs Eindrucksvollste beweisen: Das Wichtigste ist das Kleingedruckte. Also los. "Hülle von der Mitte aus bauen! (Teile C7-C8) Von dort aus zum Bug hin (C1) und zum Heck hin (C13/C14) bauen." C - wie CargoLifter.

Nichts ist vor der Gemeinde der Modellbauer sicher. Diesen Eindruck muss gewinnen, wer im Katalog des einschlägigen Versands Scheuer & Strüver in Hamburg blättert. Im Bereich "Luftfahrt" beispielsweise reicht die Palette von Leonardo da Vincis Ur-Hubschrauber über den Dreidecker des Roten Barons bis zum "Star Wars Naboo N-1 Fighter", mit unzähligem militärischem und zivilem Fluggerät im Mittelbereich. Manches ist dabei - man merkt es schon an dieser kleinen Auswahl -, das aus verschiedenen Gründen reines Fantasieprodukt bleiben musste.

Auch Luftschiffe gehören zum fraglichen Bereich, allen voran die "Hindenburg" wegen ihres spektakulären Endes in Lakehurst. Und jetzt ist doch tatsächlich als "brandaktueller" Bausatz ein Modell des CargoLifters erschienen, den die gleichnamige AG in dem etwa 60 Kilometer südöstlich von Berlin gelegenen Ort Brand bauen will. Die Werfthalle immerhin gibt es schon. Man sieht sie sogar von der Autobahn aus, so hoch ragt sie in den Brandenburger Himmel, zu gelegentlichen Terminen als Schauobjekt für Zeppelin-Enthusiasten zur Besichtigung freigegeben.

Auch in der CargoLifter AG weiß man um das Potenzial des Merchandising-Marktes, bislang war man auf aufgeblasene Modellexemplare angewiesen. Das genügte den Marketing-Strategen offenbar nicht, und so trat die CargoLifter AG an Scheuer & Strüver heran, die Flug- und andere Modelle nicht nur vertreiben, sondern auch selber entwerfen. Dem Deutschen Historischen Museum haben sie vor Jahren schon einen Papierbausatz des Zeughauses entwickelt, nun wurde die Firma in Brand beliefert: ein Modellbau-Doppelbogen, mit dem man sich neben dem CargoLifter auch gleich die Werfthalle basteln kann, sogar mit aufklappbaren Toren, als Scharniere dienen Stecknadeln. Beides wird im Maßstab 1 : 1250 gefertigt, das reicht nur für ein Luftschiffchen. Offenbar wird aber bereits an ein Großmodell im Maßstab 1 : 200 gedacht. Es dürfte den Glauben an die hochfliegenden Pläne der CargoLifter AG ungemein beflügeln.

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