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Brandenburg: Zwei Tote bei Unfall am Stauende

Nördlicher Berliner Ring war 14 Stunden lang für Räumarbeiten voll gesperrt

Birkenwerder - Bei einem folgenschweren Unfall auf dem Berliner Ring sind gestern bei Birkenwerder zwei Menschen ums Leben gekommen. Vier Personen erlitten schwere und zwei Personen leichte Verletzungen. Unter den Schwerverletzten befindet sich ein sieben bis neun Jahre altes Kind, das im Krankenhaus operiert werden musste. Bei den Toten – einer 56-jährige Frau und einem 62-jähriger Mann – und den Verletzten handelt es sich um polnische Bürger. Der Unfall führte zu einer rund 14 Stunden dauernden Vollsperrung des nördlichen Abschnitts des Berliner Autobahnrings in Richtung Hamburg. Die Gegenspur Richtung Osten konnte nach acht Stunden teilweise freigegeben werden. So lange dauerten die Aufräumarbeiten, da drei Lastwagen und zwei Kleintransporter erst abgeschleppt werden mussten. Lange brauchte die Polizei, um den Unfallhergang einigermaßen zu erklären. „Die Ermittlungen laufen noch“, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. „Wir suchen Zeugen des Unglücks, das sich gegen 1.25 Uhr in der Nacht zwischen den Ausfahrten Mühlenbeck und Birkenwerder ereignet hat.“ Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich hinter einem Schwerlasttransport, der unter den Brücken nur im Schritttempo hindurchfahren konnte, ein Rückstau gebildet. An dessen Ende stand ein Lastzug, in den auf der rechten Fahrspur ein Mercedes-Kleintransporter mit Anhänger prallte. Der Fahrer eines dem Mercedes folgenden Ford-Transporters machte daraufhin eine Vollbremsung, so dass ihm ein hinter ihm fahrender Volvo-Lkw ins Heck fuhr – und zwar mit derartiger Wucht, dass der Ford über den linken Fahrstreifen an dem ersten Unfall vorbeischleuderte und gegen das Heck eines Lkw prallte, der auf dem rechten Fahrstreifen stand. Der Volvo kam auf dem Mittelstreifen der Autobahn zu stehen, nachdem er die Leitplanke durchbrochen hatte.

„Der Ford, in dem wir die Toten fanden, wurde von hinten bis zum Führerhaus eingedrückt“, sagte Polizeisprecher Martin Werner. „Die Insassen waren zumindest auf der Rückbank nicht angeschnallt.“ Die Polizei vermutet als Hauptverantwortlichen des tödlichen Unfalls eine Unaufmerksamkeit des Fahrers des „Volvo“-Lastzuges. Sie fand von ihm keine starken Bremsspuren. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Claus-Dieter Steyer

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