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Der AfD-Parteivorsitzende Jörg Meuthen, im Hintergrund die Parteivorsitzende Frauke Petry.

© dpa/Marijan Murat

Parteitag der AfD in Stuttgart: Hacker veröffentlichen Daten der AfD-Parteitagsteilnehmer

Aufregung auf dem Parteitag der AfD um ein Datenleck: Eine linke Website präsentierte Daten aller gut 2000 Teilnehmer. Parteichef Meuthen kündigt rechtliche Schritte an.

Auf dem AfD-Bundesparteitag in Stuttgart hat ein Datenleck für große Aufregung gesorgt. Nachdem auf einer linken Internetseite am Sonntag die Namen, Adressen und Telefonnummern von rund 2000 Parteimitgliedern veröffentlicht wurden, kündigte Parteichef Jörg Meuthen eine "strafrechtliche Verfolgung" an. Die AfD fürchtet Übergriffe auf ihre Mitglieder.

"Wir fordern die Bundesregierung auf, und zwar speziell Herrn Bundesjustizminister (Heiko) Maas auf, nun endlich mit gleicher Intensität gegen linksradikale Webseiten vorzugehen wie gegen rechtsradikale", sagte Meuthen zum Auftakt des zweiten Tags des AfD-Parteitags. Auf der Website waren am Sonntag die Namen von über 2000 Parteitagsmitgliedern nachzulesen mit Wohnadresse, Telefon- oder Handy-Nummern, Email-Adressen, Geburtsdatum und und AfD-Mitgliedsnummer. Die Betreiber charakterisieren sich selbst als "dezentral organisiertes, weltweites Netzwerk sozialer Bewegungen".

Die AfD setzte ihren Bundesparteitag mit einer Debatte über "deutsche Leitkultur" und den Islam. Nachdem die Parteimitglieder am Samstag vor dem Stuttgarter Messegelände von feindseligen Demonstranten empfangen worden waren, blieb es am Sonntag ruhig.

Die Alternative für Deutschland hat sich vorgenommen, drei Jahre nach ihrer Gründung erstmals ein Parteiprogramm zu beschließen. Der erste Tag des Parteitages war von Spannungen zwischen einigen Mitgliedern des Bundesvorstandes begleitet.

Am Samstag hatten die Mitglieder über zwei von 14 Artikeln des Programms abgestimmt. Sie sprachen sich dafür aus, die Befugnisse Brüssels zu beschneiden. Sollte dies nicht geschehen, will sich die AfD für einen Austritt Deutschlands aus der EU einsetzen. Parteichefin Frauke Petry betonte allerdings, dies sei eine langfristige Perspektive. 

Zum Thema Zuwanderung heißt es in dem Programm: "Wir dürfen nicht den Fehler der 60er und 70er Jahre wiederholen und zur Beschaffung von Arbeitskräften ins Ausland schauen." Niemand solle einfach über die Grenze kommen und in DeutschlandAsyl beantragen dürfen. (mit Reuters, dpa)

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