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Der Fahrgastverband Pro Bahn hat von der Deutschen Bahn die Einrichtung eines Notfahrplans für den Fall neuer Streiks gefordert (Symbolbild).

© picture alliance/dpa/Sina Schuldt

„Mindestangebot“ für Reisende: Fahrgastverband fordert Notfallfahrplan bei neuen Bahn-Streiks

Der Fahrgastverband Pro Bahn ruft die EVG und die Deutsche Bahn zu neuen Verhandlungen auf. Im Falle eines Streiks müssten die Folgen für Reisende aber minimiert werden.

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat von der Deutschen Bahn die Einrichtung eines Notfahrplans für den Fall neuer Streiks gefordert.

Ein „Mindestangebot“ würde immerhin verhindern, dass Reisende „stranden“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Detlef Neuß, der „Bild“ (Freitag). Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sei auf der anderen Seite in der Pflicht, einen Warnstreik rechtzeitig anzukündigen. Am besten wäre es natürlich, würden Unternehmen und Gewerkschaft ihre Verhandlungen fortsetzen.

Die Lage im Tarifstreit bei der Bahn ist festgefahren. Die EVG hatte am Mittwoch weitere Warnstreiks angekündigt, ohne zunächst ein Datum zu nennen. Am Donnerstagabend schickte sie dann nach eigenen Angaben eine kurzfristige Einladung zu Gesprächen an die Verhandlungsführer der Bahn, um den Streik eventuell noch abzuwenden. Ob das Unternehmen auf das Gesprächsangebot eingehen will, blieb zunächst unklar.

Die Bahn hatte weitere Verhandlungen und die Vorlage eines neuen Angebots zuvor unter Verweis auf die Haltung der Gewerkschaft abgelehnt. Die EVG beharre stur auf ihren Forderungen und sei nicht kompromissbereit, sagte Personalvorstand Martin Seiler. Verhandlungen seien da „sinnlos“.

Die EVG verlangt bislang bei zwölf Monaten Laufzeit zwölf Prozent mehr Lohn für alle Beschäftigten, aber mindestens 650 Euro mehr. Die Bahn hatte zwölf Prozent für untere Einkommen, zehn Prozent für mittlere Einkommen und acht Prozent für höhere Einkommen sowie einen steuerfreien Inflationsausgleich von insgesamt 2850 Euro angeboten, der stufenweise ausgezahlt werden soll.

Insbesondere weil die Zusage einer Mindesterhöhung fehlte, von der die unteren Einkommen profitieren würden, lehnte die Gewerkschaft das Angebot ab. Auch die mittlerweile von der Bahn angebotene Laufzeit von 24 Monaten kritisierte die EVG als weiterhin zu lang. (AFP)

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