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Ralf Schönball

Kraftfahrer haben am Innsbrucker Platz Vorfahrt – dank der Planung zur „autogerechten Stadt“. Unter die Räder kamen die Belange der Fußgänger. Besserung? Dazu fällt selbst dem Bezirk wenig ein.

Kraftfahrer haben am Innsbrucker Platz Vorfahrt – dank der Planung zur „autogerechten Stadt“. Unter die Räder kamen die Belange der Fußgänger. Besserung? Dazu fällt selbst dem Bezirk wenig ein.

Ein schwebender roter Ring, der nachts leuchtend über dem Asphalt schwebt und ein roter Kreis, auf dem Boden aufgetragen – starke Zeichen in Signalfarben braucht es schon, um den Innsbrucker Platz im Stadtteil Schöneberg wieder in einen Ort zu verwandeln, an dem die Bürger auch verweilen wollen. Bisher rauscht hier nur der Verkehr vorbei und allenfalls am nördlichen Rand, neben dem U-Bahn-Eingang, gibt es ein paar Bänke für Pendler, die, von der S-Bahn kommend, am Innsbrucker Platz umsteigen.

Das getilgte Zentrum: Hier liegt ein Ursprung der einstigen Doppelstadt. Doch der Petriplatz verschwand aus dem Stadtbild. Zwei Neubauten sollen das nun ändern – und dem Platz wieder ein Gesicht geben.

Die Baugenossenschaft Möckernkiez will am Rande des neuen Parkgeländes 400 Wohnungen, Gewerberäume und soziale Einrichtungen bauen – alles ökologisch und barrierefrei.

Im Kampf gegen Wohnungsnot und steigende Mieten plant der Senat ein Millionenprogramm für genossenschaftliche Bauprojekte. Die staatliche Förderung könnte sich lohnen, denn das Modell hat sich bewährt – und findet Nachahmer.

Das Interesse war gewaltig, als die Archäologen am Petriplatz dem historischen Cölln auf die Spur kamen: Die Fundamente der Petrikirche, der angrenzenden Lateinschule, aus der später die Stadtschule hervorging, des Cöllner Rathauses sowie Überreste der ersten hier errichteten Fachwerkhäuser legten sie frei. Vor allem 370 Skelette und Gräber aus über 500 Jahren Stadtgeschichte, die rings um das Gotteshaus ausgegraben wurden, faszinierten die Besucher.

Er atmet den Geist der Fünfziger, doch ein gut gepflegtes Baudenkmal ist der Hansaplatz in Tiergarten nicht. Investitionen fehlen, Initiativen laufen ins Leere. Ist die grüne Wohnlage noch zu retten?

Zukunft ungewiss. Die zwei Grundstücke Friedrichstraße 205 (links) und 47: Beide Areale liegen brach. Sie sollen insgesamt 15 Millionen Euro wert sein.

Das Grundstück am Checkpoint Charlie wird zwangsversteigert. Ob der neue Investor das geplante Museum zum Kalten Krieg bauen wird, ist ungewiss. Noch immer fehlt dem geschichtsträchtigen Ort eine angemessene Architektur.

Von Christoph Stollowsky

Der über die Maserati-Affäre gestolperte frühere Chef der Treberhilfe, Harald Ehlert, kauft die „Villa Denkmal“ am Templiner See in Caputh nun doch nicht - er bleibt Mieter.

Von Hagen Ludwig
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